Die Bundesregierung bat um „Verständnis und Vergebung“ für die Bahnreisenden. „Dramatische“ Eisenbahnsituation

Das deutsche Schienennetz ist in keinem guten, von der Regierung sogar als dramatisch bezeichneten Zustand und bedarf einer umfassenden Sanierung. Deshalb bitte der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Michael Theurer, die Fahrgäste um Verständnis und Verzeihung, schrieb er täglich Die Welt. Die Regierung will eine weitere Milliarde Euro für die Modernisierung des Schienennetzes ausgeben.

Bei Zugverspätungen aufgrund eines maroden Schienennetzes hofft die Bundesregierung nur auf schrittweise Reparaturen. Michael Theurer (FDP) sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Man kann von den Bahnkunden nur um Verständnis bitten und sich auch entschuldigen.“ Es empfiehlt eine offene und ehrliche Kommunikation. „Die Situation ist so dramatisch, dass es keine Alternative gibt, als das (Bahn-)Netz zu sanieren“, sagte Theurer.

„Mit dem Beschluss der Koalition wollen wir Milliarden Euro mehr investieren, um den Rückstand der letzten Jahrzehnte aufzuholen. Denn wir betrachten Bahnkunden als treue Kunden, die aus Glauben und oft auch aus Verantwortung, etwa für den Klimaschutz, mit der Bahn reisen“, sagte der Regierungsvertreter.

Unter anderem einigten sich die Koalitionsführer darauf, ab 2024 einen Großteil der Milliardeneinnahmen aus der CO2-Maut für Lkw für Investitionen in die Bahn zu verwenden.

Im Schienenfernverkehr lag die Pünktlichkeit der Züge im vergangenen Jahr bei 65,2 Prozent, 10 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2021. Die Gründe dafür sind veraltete und unzureichende Schieneninfrastruktur, starke Bauarbeiten und ein starkes Verkehrsaufkommen. Das diesjährige Ziel besteht darin, die Pünktlichkeit des Ferntransports um mehr als 70 Prozent zu steigern. Ein Zug gilt in der Statistik als verspätet, wenn er sechs Minuten oder mehr zu spät an einer Haltestelle ankommt.

Reinhilde Otto

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