Der Begriff „Hartz“ wird in Deutschland seit zwei Jahrzehnten mit einer Reihe politisch mutiger Reformen der Regierung von Altkanzler Gerhard Schröder gegen die hohe Arbeitslosigkeit in Verbindung gebracht. Benannt sind die Änderungen nach dem Vorsitzenden der Expertenkommission, Peter Hartz, ehemaliger Personalchef des Volkswagen-Konzerns.
In der Praxis geht es um eine Verschärfung der Förderbedingungen mit dem Ziel, den Arbeitsmarkt zu beleben. Viele Mitglieder der damals regierenden deutschen Sozialdemokratie (SPD) sahen die Reformen jedoch durchaus kritisch. Aus ihrer Sicht passt eine ähnliche Sparpolitik eher zu rechten Regierungen als zu ihren linken Regierungen.
Jetzt, wo die SPD wieder das Bundeskanzleramt hat und stärkste Partei in einer dreiköpfigen Koalitionsregierung ist, ist die Zeit für eine Art Umstrukturierung gekommen. Die Energiekrise und steigende Preise zwangen die Regierung von Olaf Scholz (wie auch andere Regierungen in Europa), zu reagieren und den Bürgern Hilfe zu leisten.
Die regierende Mehrheit im Bundestag hat am Donnerstag einen Eckpunkt ihres Sozialpakets Bürgergeld durchgesetzt, das die vierte Stufe der bisherigen Reform (Hartz IV) ersetzen sollte.
Der verabschiedete Entwurf sieht vor, dass Arbeitslose ab dem kommenden Jahr nicht mehr unter dem gleichen Druck stehen wie zuvor, als ihnen mit dem Entzug eines Teils ihrer Leistungen gedroht wurde, wenn sie längere Zeit oder gar nicht mit dem Arbeitsamt kooperieren mussten Beweise es. dass sie kein großes Vermögen haben. Jetzt, in den ersten sechs Monaten der Förderung, der sogenannten „Geheimphase“, müssen die Leistungen massiv gekürzt werden.
Neben dem Grundeinkommen, das von derzeit 449 Euro auf 502 Euro im Monat erhöht wird, haben Arbeitslose auch Anspruch auf eine zusätzliche monatliche Weiterbildungsbeihilfe. Anstelle des Ziels, Arbeitslose schnellstmöglich wieder in Beschäftigung zu bringen, sollten dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse mit Hilfe der Höherqualifizierung bevorzugt werden.
Anders als jetzt mussten die Menschen in den ersten zwei Jahren der Förderung auch nicht ihr Eigentum aufgeben oder in kleinere Wohnungen ziehen. Und auch nach dieser „Schonfrist“ haben die Menschen noch das Recht, größere Grundstücke oder Wohnungen zu besitzen.
Damit ging die deutsche Regierung in die entgegengesetzte Richtung zur tschechischen Regierung. Minister für Arbeit und Soziales Marian Jurečka (KDU-ČSL) sagte letzte Woche, er wolle das Arbeitslosengeld kürzen, was er als großzügig empfinde.
Aus Tschechisch:
Die Regierung sucht nach Möglichkeiten, die Verschuldung des Landes zu bremsen, und erwägt eine Kürzung des Arbeitslosengeldes. Experten warnen jedoch davor, dass der Umzug möglicherweise nicht notwendig ist, da die Menschen beginnen, andere Vorteile zu erhalten.
Allerdings dürfte die geplante Koalitionsregierung Deutschlands, der neben der SPD auch die Grünen und die Liberalen (FDP) angehören, im Bundesrat, wo die konservative CDU/CSU-Fraktion eine Blockade hat, auf Widerstände stoßen Mehrheit durch Vertreter der einzelnen Länder Bundessektion. Er wandte ein, der Vorschlag der Regierung untergrabe die Motivation, Arbeit zu finden, und wirke als „Einladung“ an das großzügige Sozialsystem des Landes.
Zwei weitere verabschiedete Regierungsvorlagen, die die Haushalte nach steigenden Preisen entlasten sollen, dürften hingegen glatt im Bundesrat passieren. Es geht in erster Linie um die Erhöhung des Grundbetrags des nicht steuerpflichtigen Einkommens, der für das nächste Jahr von derzeit 10.327 Euro auf 10.908 Euro (rund 270.000 Kronen) steigen wird. 2024 wird der Freibetrag nochmals erhöht.
Laut Bundesfinanzminister Christian Lindner müssen 48 Millionen Deutsche weniger Steuern zahlen.
Gleichzeitig drängt die Koalition auf eine Erhöhung des monatlichen Kindesunterhalts auf 250 Euro (6.100 CZK), die für alle Familien unabhängig vom Einkommen gilt. Derzeit erhalten Familien jeweils 219 Euro (5.350 CZK) für die ersten beiden Kinder.
Die Überprüfung der Einkommen der Bürger im Bundestag begann mit einer hitzigen Debatte. „Sie lehnen nach wie vor jede Debatte über grundlegende Mängel Ihres Gesetzes ab“, sagte der Co-Vorsitzende der stärksten Oppositionsfraktion, Hermann Gröhe von der CDU, der Regierung.
Laut Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) besteht die Möglichkeit, im Rahmen beschleunigter Verhandlungen in einem gemeinsamen Ausschuss der beiden Bundestagskammern, die zu einem ähnlichen Fall getagt haben, einen Kompromiss zur Arbeitslosenunterstützung zu erzielen.
„Aber bis Ende November muss es fertig sein, damit die Einkommen der Einwohner ab dem 1. Januar ausgezahlt werden können“, sagte der Finanzminister nach der Abstimmung.
Update 16:30 Uhr: Informationen zur Bewilligung von höheren Abgabenermäßigungen und Kindesunterhalt hinzugefügt.
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