Die heutige Form des deutschen Waldes ist praktisch veraltet. Achtzig Prozent der Bäume sind von Krankheiten befallen und müssen früher oder später gefällt und das Holz entnommen werden. Für die Forstbetriebe bedeutet dies enorme Kosten, da die abgeernteten Flächen wieder aufgeforstet werden müssen.
In den letzten sechs Jahren wurden 250 Millionen Kubikmeter Holz geerntet. Allerdings seien die Umsätze im Holzhandel in diesem Jahr um 14 Prozent zurückgegangen, berichtete der deutsche Holzindustrieverband GD Holz. Ursache sei ein Rückgang der Bauproduktion, erklärte Verbandsgeschäftsführer Thomas Goebel.
Der Preisanstieg bei Bauholz ist ins Stocken geraten. Das heißt aber nicht, dass Holzprodukte billiger sind, schrieb die deutsche Zeitung Die Welt.
GRAFIK: Größte Holzexporteure in der EU
Daten für 2021 in Tausenden Kubikmetern Holz
Quelle: Eurostat
Seit 2018 kam es in den deutschen Wäldern immer wieder zu Katastrophen, die durch Stürme, Dürre und eine Überpopulation von Borkenkäfern verursacht wurden und weitere Schäden anrichteten. Der Ersatz von 250 Millionen Kubikmetern Holz bedeutet die Wiederaufforstung einer halben Million Hektar Land.
Nur jeder fünfte Baum ist gesund
Das deutsche Landwirtschaftsministerium betonte, dass nur jeder fünfte Baum in Deutschland gesund sei. Daher erlebt der Wert der Wälder in unseren Nachbarländern einen grundsätzlichen Rückgang. Im Jahr 2014 waren die deutschen Wälder 130 Milliarden Euro wert, im Jahr 2020 „nur“ 50 Milliarden Euro.
Und der Preis sinkt weiter. Dies ist vor allem auf die Artenzusammensetzung des Waldes zurückzuführen, der überwiegend zur Fichtenmonokultur neigt. Fichten machen 40 Prozent der deutschen Waldfläche und 50 Prozent der geernteten Holzmenge aus.
Die Auswirkungen sind jedoch nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch klimatischer Natur. Bäume speichern Kohlenstoff in sich, und wenn Holz als Brennstoff verwendet wird, wird der Kohlenstoff wieder an die Atmosphäre abgegeben. „Der Verlust von Zypressen könnte die Wirkung des Klimaschutzes verringern“, warnte er Deutsches Thünen-Institut für Ländliche Angelegenheiten, Forstwirtschaft und Fischerei.
Allein zwischen 2018 und 2020 beliefen sich die Schäden an Waldbeständen durch Borkenkäfer, Dürre und Stürme auf 12,7 Milliarden Euro, berichten deutsche Holzarbeiter. Beschädigte Bäume sollten frühzeitig entfernt werden.
Warten auf neue Daten
Die gesamte Holzbranche wartet auf einen regelmäßigen Bericht über den Zustand der Wälder in Deutschland für das Jahr 2022, der erst Ende 2024 vorliegen wird.
„Da es sich um ein sehr komplexes Thema handelt, ist die Auswertung noch nicht abgeschlossen“, erklärt Thomas Riedel vom Thünener Waldökosysteminstitut.
GRAFIK: Waldzerstörung in Europa
Durchschnittlicher Blatt- und Nadelverlust im Jahr 2021. Die Legende zeigt Abholzungsklassen von keiner (blau), leicht (grün), mäßig (orange und rot) bis schwer (schwarz). Der Prozentwert bezieht sich auf den Nadel- bzw. Blattverlust im Vergleich zur Referenzbaumkrone. Abgestorbene Bäume zählen nicht dazu.
Quelle: PCC, Thünener Waldökosysteminstitut
Diese Berichte werden dann von einzelnen Ländern und Forstunternehmen in Deutschland bei der Planung der weiteren Waldbewirtschaftung und -politik verwendet. Abhängig von der Waldschädigung wird dann eine Waldsanierung geplant. Von Borkenkäfern befallene Bäume sollten so schnell wie möglich gefällt und geerntet werden. Allerdings hat dieses Holz einen deutlich geringeren Wert als gesundes Holz und muss mit einem Abschlag verkauft werden.
Auch in Tschechien gibt es keinen Grund zum Feiern
Wenn wir uns den Zustand der tschechischen Wälder ansehen, gibt es sicherlich keinen Grund zum Feiern. Die Ergebnisse ähneln denen in Deutschland. Im August erregte die Ökologische Regenbogenbewegung Aufmerksamkeit Bericht des internationalen Forschungsprogramms ICP Forest, das den Gesundheitszustand von Bäumen in Europa überwacht. Dieser Bericht wurde vom oben genannten deutschen Thünen-Forstökosystem-Institut veröffentlicht.
Langfristig gesehen weisen Frankreich und Tschechien die schlechtesten Waldbedingungen auf. In Böhmen, Mähren und Schlesien erlitten vier von fünf Nadelbäumen schwere Schäden. Die Pelangi-Bewegung fordert Änderungen der Forstgesetze, die Waldbesitzer motivieren (Mehr als die Hälfte der Wälder in der Tschechischen Republik befinden sich im Staatsbesitz, stellt die Redaktion fest.), um neben Nadelbäumen auch andere Baumarten zu pflanzen.
„Der Staat hat jahrzehntelang Steuermilliarden in den künstlichen Anbau gesteckt. Das Ergebnis ist, dass wir die am stärksten von Krankheiten befallenen Wälder in ganz Europa haben. Wenn vier von fünf Nadelbäumen erhebliche Gesundheitsprobleme haben, sollten wir nicht überstürzt mit der Aussaat beginnen und extra bezahlen, um mehr Nadelbaumsamen zu bekommen.“ Jan Skalík, Koordinator der Kampagne „Rettet den Wald“, war wütend.
Pelangi-Bewegung: Wir wollen ein neues Forstgesetz
Er forderte, dass das Landwirtschaftsministerium einen neuen Entwurf eines Forstgesetzes ausarbeiten solle, der auf die aktuelle kritische Situation reagieren könne. Wälder in der Tschechischen Republik laut eAGRI-Portal Seine Fläche erreicht 34 Prozent der Gesamtfläche des Landes und erstreckt sich über 2.671.659 Hektar. Ihre Landfläche hat seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kontinuierlich zugenommen.
GRAFIK: Unterschiede in der Zusammensetzung der tschechischen Wälder im Vergleich zu ihrer natürlichen Zusammensetzung
Prozentuale Veränderung.
Quelle: Europa in Daten
Wenn wir auf den ICP Forest-Bericht zurückblicken, können wir sehen, dass 80 Prozent aller Nadelbäume über 59 Jahre in Tschechien schwere Schäden erlitten haben (der Nadelverlust im Vergleich zu einem gesunden Referenzbaumdach betrug 25 bis 60 Prozent oder mehr). Republik.
Auch das Landwirtschaftsministerium erkennt den Ernst der Lage Waldzustandsbericht 2021. Die Regenbogenbewegung erinnert daran, dass Wissenschaftler vor einem Jahrzehnt davor gewarnt haben, dass die Fichtenwälder Mitteleuropas aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels vernichten würden. In den tschechischen Wäldern mangelt es weitgehend an einem höheren Anteil an Laubbäumen, insbesondere an Buchen und Eichen.
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