Der Sozialdemokrat Boris Pistorius wird neuer deutscher Verteidigungsminister. Der amtierende niedersächsische Innenminister ist von Bundeskanzler Olaf Scholz einberufen worden, um seine zurückgetretene Parteikollegin Christine Lambrecht zu ersetzen.
Pistorius sei für die Rolle „perfekt geeignet“, sagte Scholz bei der Bekanntgabe seiner Ernennung.
Bundesweit wenig bekannt, obwohl er 2019 für den Parteivorsitz der SPD kandidierte, ist der 62-Jährige seit 2013 niedersächsischer Innenminister und gilt seit langem als Kandidat für einen Posten in der Landesregierung.
Pistorius, der Anfang der 1980er Jahre in der Bundeswehr diente, stammt ebenso wie Bundeskanzler Olaf Scholz aus Osnabrück: „Er war nicht nur ein guter Freund und Politiker, sondern auch ein sehr, sehr erfahrener Mann in der Sicherheitspolitik, der auch in seinen bisherigen Funktionen sehr offen und eng mit der Bundeswehr zusammengearbeitet hat und der angesichts der heutigen wechselvollen Zeiten die nötige Kraft und Gelassenheit für eine solche Mammutaufgabe mitbringt“, sagte die Bundeskanzlerin.
Die ehemalige Ministerin Christine Lambrecht geriet aufgrund einer Reihe von Entscheidungen, die ihre Position schwächten, mitten in einen Sturm.
Der Krieg in der Ukraine hatte etwas damit zu tun, tatsächlich erteilte Lambrecht keine Genehmigung zur Lieferung von „Leopard“-Panzern aus deutscher Produktion, aus Angst, dass dies Russland zu einer Eskalation des Konflikts ermutigen könnte. Lieferungen deutscher Panzerfahrzeuge sind von Polen und Litauen angekündigt, die Weitergabe von Waffen aus deutscher Produktion an Dritte muss aber von Berlin selbst genehmigt werden, das auch ein Veto einlegen kann.
Bei Boris Pistorius scheint das Problem gelöst. Die NATO-Verbündeten werden sich am Freitag auf einem US-Luftwaffenstützpunkt in Deutschland treffen, um zu erörtern, wie die Ukraine weiterhin militärisch unterstützt werden kann, und es wird erwartet, dass Berlin die Vorbehalte in der Panzerfrage noch vor diesem Tag aufhebt.
„Die Aufgabe, vor der die Streitkräfte stehen, ist enorm. (…) Sie können sich darauf verlassen, dass ich bei Bedarf an ihrer Seite stehe. Ich möchte die Bundeswehr in Zukunft stark machen“, sagte Pistorius.
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