Deutschland zahlt Entschädigung für das Massaker der Münchner Spiele

Deutschland zahlt Entschädigung für Massaker bei den Olympischen Spielen in München – Nach Jahren des Patts hat sich die Bundesregierung mit den Familien von 11 Israelis, die während der Olympischen Spiele 1972 starben, auf 28 Millionen Euro geeinigt, die 11 Mitglieder der israelischen Delegation getötet haben Olympia 1972 in München und nach jahrzehntelangem Streit hat die Bundesregierung an diesem Mittwoch (31.08.) eine Entschädigungsvereinbarung mit den Familien der Opfer bekannt gegeben.

„Die Regierung begrüßt, dass es möglich ist, sich mit den Angehörigen auf ein ‚Gesamtkonzept‘ zum 50-jährigen Jubiläum zu einigen“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

Im Rahmen des Abkommens wird neben der Zahlung einer Entschädigung in Millionenhöhe ein historisches Archiv der Ereignisse vom 5. September 1972 freigegeben und von einer Kommission deutscher und israelischer Historiker überprüft.

Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung erhält die Familie insgesamt 28 Millionen Euro. Nach Angaben der Deutschen Nachrichtenagentur DPA müssen der Bund 22,5 Millionen Euro, der Freistaat Bayern 5 Millionen Euro und die Landeshauptstadt München 500.000 Euro zahlen. Von 1972 bis 2002 wurden 4,6 Millionen Euro an humanitärer Hilfe an die Familien der Opfer gezahlt.

Darüber hinaus wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der erste offizielle deutsche Vertreter sein, der sich offiziell für Sicherheitsverletzungen bei den Olympischen Spielen 1972 entschuldigt, berichtete die Süddeutsche Zeitung.

„Der Deal kann nicht alle Wunden heilen“, sagte Steinmeier in einer Erklärung. „Aber es hat die Tür geöffnet“, fügte er hinzu.

In den letzten Wochen haben sich die Familien der Opfer der Anschläge geweigert, an den Zeremonien zu Ehren der Toten anlässlich des 50. Jahrestages der Tragödie teilzunehmen.

Nun hat die Familie zugesagt, an der Kundgebung teilzunehmen, zu der auch Steinmeier und der israelische Präsident Isaac Herzog erwartet werden.

Ankie Spitzer, die Witwe des ermordeten Athleten Andrei Spitzer, zeigte sich erleichtert über den Deal. Einer holländischen Zeitung sagte er, er habe das Gefühl, „der Kreis schließe sich endlich“.

Wie kam es zu dem Angriff?

In den frühen Morgenstunden des 5. September 1972 brachen Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe Schwarzer September während der Olympischen Spiele in München in die Unterkunft einer israelischen Delegation ein und töteten einen Athleten sofort und Stunden später.

Drei Mitgliedern der Delegation gelang die Flucht, aber neun wurden von den Terroristen als Geiseln genommen, die ein Flugzeug und die Freilassung von 200 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen forderten. Diese Behauptung wurde von der damaligen israelischen Premierministerin Golda Meir zurückgewiesen.

Deutsche Sicherheitskräfte versuchten verschiedene Lösungen, sowohl finanziell als auch diplomatisch. Die Terroristen erhielten weder eine Lösegeldzahlung noch einen Vorschlag des bayerischen Innenministers, der sich im Austausch für die Sportler als Geisel anbot.

Nach mehreren gescheiterten Verhandlungen trafen die Terroristen und Geiseln am Abend desselben Tages am Flughafen in Fürstenfeldbruck am Rande der bayerischen Landeshauptstadt ein, von wo aus ihr Start sicher war.

In Wirklichkeit war es eine Polizeifalle. Schüsse, Explosionen und Hubschrauber waren zu hören. Der damalige Regierungssprecher Konrad Ahlers veröffentlichte irrtümlicherweise die Nachricht, dass alle Geiseln freigelassen worden seien.

Erst in den frühen Morgenstunden des 6. September waren neun israelische Geiseln, fünf palästinensische Terroristen und ein Polizist getötet worden. Diese Tatsache führte zu einer Glaubwürdigkeitskrise gegenüber der deutschen Regierung. Die öffentliche Meinung begann Zweifel an der offiziellen Version zu hegen, dass die Opfer von Terroristen getötet worden seien, als es Hinweise darauf gab, dass sie möglicherweise von Polizeikugeln getroffen wurden.

In München wurde der Wettkampf für 34 Stunden ausgesetzt und die Olympischen Spiele nach einer Gedenkfeier für die Opfer um einen Tag verlängert.

le/bl (dpa, sid, ots)

Anke Krämer

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