Das sagte der Bundesminister für Arbeit und Soziales in einem heute in der Bild am Sonntag veröffentlichten Interview. Ob und wie stark die Mindestlohnerhöhung ausfallen könnte, werde sich bis Ende Juni zeigen, wenn die Regierungskommission für Mindestlohnerhöhungen ihren Vorschlag vorlegen werde, schrieb die DPA-Agentur.
Heil geht davon aus, dass der stündliche Mindestlohn ab dem 1. Januar nächsten Jahres deutlich steigen wird. „Nicht nur die Inflation ist hoch, auch die (mit den Arbeitgebern ausgehandelten) Lohnsätze steigen, was sich in der nächsten Erhöhung des Mindestlohns widerspiegeln wird“, sagte Heil.
Einen konkreten Betrag nannte der Minister nicht, allerdings hatte die Gewerkschaft im Januar einen Vorschlag vorgelegt, den Mindeststundenlohn von 12 auf mindestens 14 Euro (von 285 auf 329 Kronen) anzuheben. Unternehmer halten dies jedoch für unrealistisch und warnen im Gegenteil vor solchen Erhöhungen.
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Ja, die Inflation verringert den Wert des Geldes erheblich
Nein, wir geraten in eine Inflationsspirale, die nur noch schlimmer wird
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Deutschland führte 2015 einen Mindeststundenlohn ein, bevor dieses Instrument im deutschen Recht fehlte. Damals lag er bei 8,45 Euro, im vergangenen Oktober erhöhte die aktuelle Regierungskoalition den Betrag auf nunmehr 12 Euro.
Eine Erhöhung des Mindestlohns war eines der wichtigsten Wahlversprechen des aktuellen sozialdemokratischen Bundeskanzlers Olaf Scholz. Im vergangenen Jahr seien die Verbraucherpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt mit. Für dieses Jahr erwarten Analysten einen Preisanstieg von sechs Prozent. Das ist der höchste Wert der letzten Jahrzehnte.
In Tschechien ist das Preisniveau im vergangenen Jahr jedoch noch stärker gestiegen. Die Inflation lag im vergangenen Jahr bei 15,1 Prozent, und auch die Reallöhne sanken deutlich, im letzten Quartal 2020 mit einer zweistelligen Rate. In Europa befinden sich nur Lettland und Ungarn in einer ähnlich schlimmen Situation, wo die Reallöhne um 14 % sanken auf 15 Prozent. Im Laufe des Jahres sanken die Einkommen der Tschechen real um 7,5 Prozent. Das letzte Mal, dass sie sich dramatisch abschwächte, war Anfang der 1990er Jahre.
In der Tschechischen Republik beträgt der Mindeststundenlohn seit dem 1. Januar dieses Jahres 103,8 Kronen, was etwa 4,4 Euro entspricht. Bei einer klassischen 40-Stunden-Woche verdient jeder Arbeitnehmer mindestens 17.300 Kronen, das sind 1.100 Kronen pro Monat, also 7,40 Kronen mehr pro Stunde als bisher.
Seitdem ist die Inflation in der Tschechischen Republik jedoch stetig gestiegen. Im Januar dieses Jahres lag sie bei 15,7 Prozent im Jahresvergleich, im Februar erreichte sie 16,2 Prozent. Allerdings haben mehrere Unternehmen kürzlich angekündigt, die Löhne ihrer Arbeitnehmer in diesem Jahr um durchschnittlich fünf bis zehn Prozent erhöhen zu wollen. Einige Autokonzerne und Einzelhandelsketten wollen die Löhne noch weiter anheben.
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