Die deutschen Eishockeyspieler schlugen im Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Riga unerwartet die Schweiz und zogen nach einem 3:1-Sieg ins Halbfinale ein, wo sie auf die USA trafen. Damit eliminierten die Spieler von Trainer Harold Kreis das beste Team aus der Schlussgruppe B und werden nach zwei Jahren im Kampf um den Einzug in die Endrunde antreten.
Auch 2021 schalteten sie im Viertelfinale in der lettischen Hauptstadt die Schweiz aus. Das letzte Mal, dass sie vor 70 Jahren eine Medaille gewonnen haben, war es Silber.
Deutschland ging gegen Ende des zweiten Drittels entscheidend in Führung, als die Stürmer John Peterka und Nico Sturm innerhalb von 36 Sekunden punkteten. Torwart Mathias Niederberger zeigte eine zuverlässige Leistung und parierte 29 Mal erfolgreich. Deutschland gewann das fünfte Spiel in Folge bei dem Turnier.
„Warum können wir nicht noch zwei Spiele gewinnen? Alles ist möglich“, brüllte Sturm, der letztes Jahr mit Colorado den Stanley Cup gewann. Er genoss die Euphorie, litt aber am Ende des Spiels körperlich. „In den letzten zehn Minuten habe ich meine Füße überhaupt nicht gespürt. Aber ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, wie einer für den anderen gekämpft hat“, fügte er gegenüber Sport1 hinzu.
Im Vergleich zum letzten Spiel der Gruppe kehrten Star-Verstärkungen aus der NHL um Hischier und Niederreiter ins Schweizer Aufgebot zurück, doch Malgin kam nicht wieder in die Startelf.
In der 3. Minute hatte Marti die erste nennenswerte Chance, doch Torwart Niederberger war bereit. Deutschland konnte mit seinen Gegnern mithalten und ging in der 7. Minute in Führung, als Kastners Schuss unerwartet zwischen Mayers Hand und dem Beton landete.
Richard schaffte es in schwacher Verfassung noch zum Ausgleich, doch der gelang erst in der 22. Minute durch Siegenthaler, der den Pfosten rechts traf. Darüber hinaus war das Spiel von einer Reihe von Ausscheidungen geprägt. Erstens konnte Deutschland durch den Elfmeter von Ambühl nicht aus einer vierminütigen Führung Kapital schlagen, die Schweiz bestrafte das Foul von Seider nicht, der nach einem Angriff von Haas vorzeitig mit einem höheren Elfmeter in die Kabine ging.
Die Pattsituation wurde in der 38. Minute geändert, als Deutschlands torgefährlichster Spieler des Turniers, Peterka, durchkam. Der Buffalo-Stürmer trickste Ambühl aus, zielte gut und erzielte sein fünftes Tor und seinen zehnten WM-Punkt. Szuber wurde sofort rausgeschmissen, doch statt auszugleichen, traf er Sturm in einem schwachen Anfall nach mustergültiger Überzahl. Der Stürmer von San Jose erzielte zum sechsten Mal bei der Weltmeisterschaft ein Tor.
Im dritten Durchgang hätte er Moser schneiden können, aber er traf den Puck nicht perfekt. Bereits in der 57. Minute beschlossen die Schweizer, den Torwart zurückzurufen und versuchten, die Anzahl der Spieler auf dem Feld auf sechs zu reduzieren, konnten aber kein Tor erzielen. Auch der Platzverweis von Jonas Müller 50 Sekunden vor Schluss tat ihnen keinen Gefallen. Die Schweiz verlor zum vierten Mal in Folge im Viertelfinale.
Eishockey-Weltmeisterschaft – Viertelfinale (Riga):
Schweiz – Deutschland 1:3 (0:1, 1:2, 0:0)
Tore und Vorlagen: 21. Siegenthaler (Fiala, Kukan) – 7. Kastner (Wissmann, J. Müller), 38. Peterka (Kahun, Gawanke), 39. Sturm (Stachowiak, J. Müller). Schiedsrichter: Björk (Schweden), Ansons – Zunde (beide Lot.), Hautamäki (Fin.). Ausnahme: 4:2, zusätzlich Seider (Deutschland) 5 Min. und am Ende des Spiels: Es ist nutzlos. Untergewicht: 0:1. Publikum: 2896.
Schweiz: Mayer – Kukan, Siegenthaler, Glauser, Moser, Loeffel, Marti, Fora – Riat, Hischier, Fiala – Ambühl, Corvi, Niederreiter – Simion, Haas, Miranda – Bertschy, Richard, Herzog. Trainer: Fischer.
Deutschland: Niederberger – M. Müller, Seider, J. Müller, Wissmann, Szuber, Gawanke, Wagner – Peterka, Kahun, Tiffels – Soramies, Sturm, Ehl – Noebels, Kastner, Fischbuch – Tuomie, Stachowiak, Schütz – Varejcka. Trainer: Kreis.
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