Deutschland: Schweinefleischproduktion sinkt bei steigenden Kosten

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland weniger als 48 Millionen Schweine geschlachtet, nach 52 Millionen im Vorjahr. Steigende Gas-, Energie- und Futtermittelpreise setzen die Landwirte unter Druck.

Schweinehalter in Deutschland kämpfen mit steigenden Futter-, Gas- und Energiekosten. Die Erhöhung der Großhandelspreise gleicht diese Kosten nur teilweise aus. Steigende Erdgaspreise auf den europäischen Märkten und steigende Energierechnungen wirken sich auf die Tierproduktion aus.

Albert Hortmann-Scholten, Sprecher der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), prognostizierte auf einer Kammersitzung, dass die Produktionskosten in diesem Jahr um 8 bis 10 Euro pro Ferkel steigen würden. Nicht nur die Kosten für Ferkel werden steigen, auch Mastschweine, Masthühner und Legehennen werden in Deutschland ein ähnliches Schicksal erleiden.

Der Sprecher sagte, steigende Futtermittelpreise setzten die Landwirte auch unter Druck, Futter zu kaufen, anstatt es zu produzieren. „Jeder, der Futter hinzukauft, spürt, wie schwierig die wirtschaftliche Lage ist. Auch bei einem besseren Schweinepreis von 2,05 €/kg Schlachtgewicht.“

Er prognostiziert, dass die Schweinefleischproduktion in Deutschland in diesem Jahr um fast 7 Prozent sinken wird. aufgrund steigender Produktionskosten und des geringen heimischen Fleischkonsums.

„Der EU-Fleischkonsum lag 2019 im Durchschnitt bei 69 kg pro Kopf und 2021 bei 67 kg pro Kopf“, sagte Dr. Hortmann-Scholten. Er fügte hinzu, dass die Deutschen nur 55 kg pro Kopf verbrauchen, 12 kg weniger als der durchschnittliche EU-Bürger.

– Deutschland ist beim Fleischkonsum pro Kopf das Schlusslicht der EU-Länder. Nur in Rumänien und Bulgarien ist der Verbrauch geringer und beträgt 54 bzw. 43 kg. Beim Fleischkonsum liegen Spanien, Dänemark und Portugal mit 85, 83 und 81 kg pro Kopf an der Spitze.

Dr. Hortmann-Scholten betonte, dass der Schweinebestand in Deutschland zwar den niedrigsten Stand der letzten 25 Jahre erreicht habe, Spanien aber im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 5 % verzeichnete. Allerdings ist der Aufwärtstrend in der spanischen Schweinefleischproduktion auch futterpreisbedingt zum Erliegen gekommen.

Derzeit importiert Deutschland durchschnittlich 11 kg Schweinefleisch pro Kopf. Dr. Hortmann-Scholten sagte, die Situation „untergrabe die Qualitätsstandards“ auf dem deutschen Schweinefleischmarkt und aus diesem Grund hielten die deutschen Landwirte die Einführung von Herkunftskennzeichen für notwendig.

Eckehard Beitel

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