Deutschland ist versucht, die Wehrpflicht wieder einzuführen

ICHWird der Wehrdienst in Deutschland wieder eingeführt? Der Krieg in der Ukraine und die Notwendigkeit, die deutsche Armee leistungsfähiger zu machen, haben alte Debatten neu entfacht, von denen wir dachten, sie seien für immer begraben. Nur das Neuer Verteidigungsminister Boris Pistorius was das Thema wieder auf den Tisch bringt. Vor ein paar Tagen sagte er, er halte die Abschaffung des Militärdienstes im Jahr 2011 für einen Fehler. Dann fiel die Mauer zwei Jahrzehnte lang und die Möglichkeit eines neuen Krieges in Europa ist Science-Fiction. Geeint, umgeben von Freunden, reduzierte Deutschland seine Militärausgaben und schickte junge Wehrpflichtige in ihre Heimat zurück.

Boris Pistorius erinnert sich mit Wehmut an die alten Zeiten, als „ein Wehrpflichtiger am Tisch einer der beiden deutschen Küchen saß“. Derzeit können sich junge Menschen für ein Jahr ehrenamtlich engagieren. Nach Angaben der Bundeswehr werden bis 2022 nur noch 9.600 von ihnen freiwillige Dienste leisten.

Die sozialdemokratischen Minister sind nicht die einzigen in der Koalition, die hintergründig die Möglichkeit einer Rückkehr junger Menschen in die Kasernen erwähnt haben. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags und Mitglied der kleinen Liberalen Partei, verwies auf Artikel 12a der Verfassung, der vorsehe, dass im Falle einer militärischen Aggression gegen Deutschland alle Männer im Alter von 18 Jahren einberufen werden könnten der Armee beizutreten. , Grenzkontrolleinheit oder öffentlicher Dienst. „Die Abschaffung des Militärdienstes gilt, erinnert er, nur in Friedenszeiten. In Zeiten von Spannungen oder wenn der Staat seine eigene Verteidigung gewährleisten muss, kann die Wehrpflicht wieder eingeführt werden. »

LESEN SIE AUCHDeutschland ist sich über die Entsendung von Kampfflugzeugen in die Ukraine uneinigDiese Leidenschaft wurde von Christian Lindner, Parteichef und Finanzminister, sofort gebremst. „Keine Frage! Das ist eine Geisterdebatte. Für ihn sollten sich alle Anstrengungen auf den Aufbau einer hochprofessionellen Armee konzentrieren. Was junge Menschen betrifft, brauchen wir sie auf einem Arbeitsmarkt, auf dem es in allen Branchen an qualifizierten Arbeitskräften mangelt.“

Mehrere Hindernisse

Wenn die Idee, junge Deutsche zum Militärdienst zurückzurufen, damals vielleicht logisch gewesen wäre Olaf Scholz beschließt, die unter Waffen- und Personalmangel leidende Bundeswehr zu modernisieren, wird deren kostspielige Umsetzung auf große praktische Hürden stoßen.

Erstens ist die Armee nicht mehr das, was sie einmal war. Eberhard Zorn, Generalinspekteur des Heeres, sprach sich umgehend gegen die Wiedereinführung des Militärdienstes aus. Was die moderne Armee heute brauche, sei gut ausgebildetes und hochspezialisiertes Personal, sagt er. Waffen sind heute viel ausgefeilter und müssen von Soldaten gehandhabt werden, die eine sehr spezifische Ausbildung absolviert haben.

Zweitens: Die Wehrpflicht wäre für Frauen offen, was die Zahl der Wehrpflichtigen stark erhöhen und neue logistische Probleme schaffen würde. Im Jahr 2011 verkaufte die Bundeswehr die Kaserne, den Exerzierplatz und andere Gebäude überstürzt. Er baute die gesamte Infrastruktur ab, die für die Durchführung der Eignungsprüfung erforderlich war.

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In den letzten Jahren der Wehrpflicht rekrutierte und bildete die Bundeswehr jährlich 30.000 Wehrpflichtige aus. Wenn wir heute den Militärdienst wieder einführen, wären rund 700.000 junge Menschen, Männer und Frauen im Alter von 18 Jahren betroffen. Die Sicherstellung ihrer Ausbildung und Unterbringung wäre ein enormer Aufwand und ein erheblicher Kostenfaktor für unterausgerüstete Soldaten, die mit der Bewältigung von Engpässen beschäftigt sind. Bundeskanzler Scholz hat definitiv einen 100-Milliarden-Euro-Umschlag zur Modernisierung der Bundeswehr freigegeben. Doch dieser Betrag, den der neu ernannte Verteidigungsminister als völlig unzureichend einschätzte, war in erster Linie für den Kauf neuer Waffen und die Restaurierung der Ausrüstung bestimmt. Was ein Redakteur mit den bedrohlichen Worten zusammenfasste: „Angesichts eines knappen Budgets hat die Bundeswehr derzeit andere Prioritäten, als die Ausbildung mäßig motivierter 19-jähriger Wehrpflichtiger sicherzustellen.“ »

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Senta Esser

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