Die Bundesregierung hat einen weiteren Schritt zur Legalisierung von Cannabis getan. Am Dienstag habe das Gesundheitsministerium Gespräche mit Experten aufgenommen, die die Legalisierung des Freizeitkonsums von Cannabis erörtern würden, schrieb er Webseite Deutsche Welle.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach will das neue Gesetz in den kommenden Monaten vorstellen. Wenn es legalisiert ist, muss Freizeit-Cannabis in lizenzierten Geschäften erhältlich sein.
Burkhard Blieert, Regierungsexperte für Drogenpolitik und Mitglied der SPD, wird in den kommenden Wochen eine Serie von fünf Interviews mit mehr als 200 Teilnehmern führen, darunter Suchtmediziner, Cannabisverbände und internationale Experten. Die Ergebnisse des Interviews, die die künftige Ausgestaltung des Gesetzes unterstreichen sollen, werden Ende des Monats vorgestellt.
Die Legalisierung und Regulierung des Cannabismarktes ist Teil einer der Reformen, die die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz versprochen hatte, als seine SPD im vergangenen Jahr einen Koalitionsvertrag mit den neoliberalen Freien Demokraten (FDP) und den Grünen unterzeichnete.
„Coffee Shop“ in Deutschland?
Deutschland hat 2016 die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert, und es kann jetzt für diesen Zweck in Apotheken gekauft werden. Daran darf sich auch bei Freizeitnutzung nichts ändern.
„Wenn Cannabis zum Verzehr verkauft werden soll, darf es nur in Apotheken abgegeben werden“, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Pharmazeutischen Verbandes. „Wenn es unterschiedliche Vertriebswege gibt, wird es schwierig, einen einheitlichen und hohen Verbraucherschutzstandard zu gewährleisten.“
Dem widerspricht jedoch beispielsweise Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband. „Apotheker sind da, um Drogen zu verkaufen, sonst müssen sie Bier und Zigaretten in ihre Sammlung aufnehmen“, sagte er.
Der Koalitionsvertrag besagt, dass Cannabis in „lizenzierten Geschäften“ erhältlich sein muss, aber die genauen Parameter dieser Geschäfte sind nicht festgelegt. Um die Qualität und vor allem die Produktsicherheit zu gewährleisten, sei es neben einem zuverlässigen Netzwerk von Verkäufern und Lieferanten notwendig, Cannabissorten zu regulieren, schrieb der Server Politisch.
Hanf enthält mehr als 400 Substanzen, von denen die bekanntesten THC und CBD sind. THC verursacht die berauschende Wirkung von Cannabis, und sein Gehalt kann bei verschiedenen Sorten stark variieren.
„Wie die Daten zeigen, sind hohe THC-Gehalte (über 20 %) im Vergleich zu Cannabis mit niedrigen THC-Konzentrationen mit deutlich erhöhten Gesundheitsrisiken verbunden“, so die Bundesärztekammer. Daher empfiehlt er, die THC-Menge auf 10 bis 15 % zu begrenzen.
Der Koalitionsvertrag bestätigt auch, dass Cannabis nicht für Kinder oder Jugendliche bestimmt ist. „Nur Erwachsene haben Zugang zu Geschäften für Freizeit-Cannabis“, sagte Kirsten Kappert-Gonther, stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Repräsentantenhauses. „Auch zu Schulen und Jugendzentren muss ein gewisser Mindestabstand eingehalten werden“, fügte er hinzu.
(i) legaler Anbau
Derzeit darf Cannabis in Deutschland nur unter sehr strengen Auflagen legal angebaut werden. Wie die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses Kappert-Gonther weiter ausführte, „ist es weder sinnvoll noch nachhaltig, dass Cannabis ausschließlich in Indoor-Plantagen hinter starken Betonmauern angebaut wird“.
Sobald Cannabis legalisiert ist, können diese Vorschriften gelockert werden, um bessere Wachstumsbedingungen zu schaffen, da die gestiegene Nachfrage gedeckt werden muss.
Auch der Deutsche Cannabis-Verband hat gefordert, den Cannabisanbau zu Hause zuzulassen. „Es hat keinen Sinn, Verbraucher für ein paar Cannabispflanzen zu verklagen, wenn der Laden nebenan täglich mehrere Kilogramm Cannabis verkauft“, sagte Georg Wurth.
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