Die Gewerkschaft Verdi organisierte einen Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr. In vielen Städten fahren Busse und Straßenbahnen nicht, auch die U-Bahn fährt nicht. In den meisten Städten waren den ganzen Tag über Streiks geplant. In Berlin endete der Streik wenige Stunden später – noch vor Mittag.
Am stärksten von den Anschlägen betroffen war Nordrhein-Westfalen. Von den rund 90.000 Arbeitnehmern, die sich am Freitag an der Protestaktion beteiligten, arbeitet fast ein Drittel im Bundesland.
„Der Warnangriff startete wie geplant zu Beginn der Frühschicht, etwa um 3-4 Uhr“, sagte Peter Büddicker, Verdi-Vertreter in NRW. Die Beteiligung der Arbeitnehmer an Streiks war dort, wie auch in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und der Saar, recht hoch.
Grund für den Streik waren Tarifverhandlungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Nahverkehr in fast allen Bundesstaaten. Zu den Forderungen von Verdi gehören kürzere Arbeitszeiten ohne Lohnkürzungen, längere Ruhezeiten zwischen den Schichten, verlängerte Feiertage. In Brandenburg, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen forderte Verdi eine Lohnerhöhung um 20 Prozent.
Der Streik ist kein Einzelfall in Bayern, wo noch ein Tarifvertrag zwischen der Gewerkschaft und dem Arbeitgeberverband der Stadt in Kraft ist.
Der Transportstreik am Freitag wurde von der Klimabewegung Fridays for Future (FFF) unterstützt, die sich für die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Branche einsetzt, die eine Alternative zum Auto darstellt.
Auch Umweltpolitiker solidarisierten sich mit den Streikenden. „Durch ihre tägliche Arbeit sorgen sie dafür, dass Millionen Menschen in Deutschland klimafreundlich und zu einem erschwinglichen Preis reisen. Deshalb ist es wichtig, für sie gute Arbeitsbedingungen aufrechtzuerhalten“, sagte Katharina Droege, Dezernentin von Berlin. Grüne Partei, gegenüber dpa.
Verdi forderte außerdem eine Verlängerung des Protestes der Beschäftigten des Hamburger Flughafens, der wegen eines Streiks (der Streik begann dort am Donnerstagmorgen) bereits einen zweiten Tag lang geschlossen war. Am Donnerstag streikten die Mitarbeiter an elf großen Flughäfen in Deutschland. (BREI)
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