Die Meisterschaft wird in zehn Städten in Deutschland ausgetragen: Berlin (Olympiastadion), Dortmund (Signal Iduna Park), Düsseldorf (Merkur Spiel-Arena), Frankfurt am Main (Deutsche Bank Park), Gelsenkirchen (Veltins Arena), Hamburg (Volksparkstadion). ), Köln (Rheinenergiestadion), Leipzig (Red Bull Arena), München (Allianz Arena) und Stuttgart (MHP Arena).
Nach Recherchen des ZDF und der Wochenzeitung „Der Spiegel“ wird das Turnier den deutschen Steuerzahler 650 Millionen Euro kosten. Laut Correctiv.Lokal und FragDenStaat werden allein die zehn Austragungsstädte Kosten in Höhe von 295 Millionen Euro tragen. Das sind rund 66 Millionen Euro mehr als im Ausschreibungsverfahren 2017 erwartet.
Der Großteil der Ausgaben liegt in der Verantwortung der Städte gegenüber der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Jede Austragungsstadt ist verpflichtet, ein Festival für Fans zu organisieren, damit diese in der Fanzone das Spiel feiern und verfolgen können. Laut Correctiv machen sie in München und Berlin etwa ein Viertel der Gesamtkosten aus, in Köln etwa ein Drittel.
Andererseits sind Städte auch auf andere Auswirkungen angewiesen.
„Wir sind zuversichtlich, dass wir aus diesem Turnier einen wirtschaftlichen Nutzen ziehen werden, weil Hunderttausende Menschen in unsere Stadt kommen und hier Geld ausgeben werden“, sagte Stephan Keller, Oberbürgermeister von Düsseldorf, im ARD-Fernsehen.
Städte sind auf Gewinne angewiesen, insbesondere in der Hotel-, Gastronomie- und Veranstaltungsbranche. Hinzu kommt die Präsenz der Stadt auf der internationalen Bühne: „Fünf Milliarden Menschen auf der ganzen Welt werden dieses Turnier auf ihren Bildschirmen verfolgen, und das ist ein unschätzbar wertvolles Werbeimage für Düsseldorf“, fügt Keller hinzu.
Nur 22.000 Polizisten werden täglich an Sicherheitsaktivitäten bei der Euro 2024 teilnehmen, sagte Nancy Faeser, die deutsche Innenministerin. Seit letztem Wochenende führt die Bundespolizei Kontrollen über die Grenzen Deutschlands hinweg durch und schützt Flughäfen und Zugverkehr.
Wenige Tage vor Beginn der Europameisterschaft eröffneten Nancy Faeser und NRW-Innenminister Herbert Reul das eigens für die Veranstaltung eingerichtete Polizeilagezentrum in Neuss offiziell. Das „International Police Cooperation Center“ (IPCC) ist während des Turniers das Polizeipräsidium für ganz Deutschland.
„Sicherheit hat für uns oberste Priorität, sowohl für den Staat als auch für die Bundesregierung“, sagte Faeser. „Wir sind sehr, sehr vorbereitet und deshalb hoffe ich, dass das Spiel ruhig und sicher verläuft.“ Herbert Reul sagte zum Standort des Zentrums: „Neuss wird die Polizeihauptstadt Europas“, zitierte die Tageszeitung „Bild“ Politiker.
Reul betonte: „Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. „Nur ein paar Sekunden reichen aus, um eine sichere Situation in eine gefährliche zu verwandeln.“ Er bezog sich auf den jüngsten tödlichen Angriff auf einen Polizisten in Mannheim. Der Zeitpunkt ist ein anderer als bei der WM 2006 und man kann sich schon frühzeitig so viele Informationen wie möglich besorgen, technisch vorbereitet sein und genügend Polizisten haben. „Wir tun alles, was wir können“, sagte NRW-Innenminister.
Das Lagezentrum befindet sich in einem der Polizeiakademie Neuss angepassten Standort. Hier werden rund um die Uhr alle wichtigen Informationen zu den Spielen gesammelt und mehr als 600 Polizisten aus Bund und Ländern sowie den 24 teilnehmenden Ländern sind im Einsatz. Ziel ist es, den besten Informationsaustausch aus ganz Deutschland zu gewährleisten.
Das Maskottchen der in Deutschland ausgetragenen Meisterschaft war ein Bär namens Albart. Das hat nichts mit der heimischen Tierwelt zu tun. Deutsche Medien stellten jedoch fest, dass wilde Bären seit mehr als 200 Jahren nicht mehr in Deutschland gelebt hätten. Stattdessen sei Albart eine Hommage an den deutschen Spielzeughersteller Richard Steiff, der den ersten Teddybären erschaffen hat, so die UEFA.
Das offizielle Lied der Europameisterschaft ist „Fire“. Dieses Lied wird von der deutschen Sängerin Leony und der amerikanischen Band OneRepublic gesungen. „Es war eine große Sache für ihn“, gab Leony zu.
Allerdings sah sich die Sängerin im Internet mit Hasskommentaren konfrontiert. Da das Lied auf Englisch und nicht auf Deutsch ist, wurde es von einigen Fans abgelehnt. Leony findet dieses Verhalten peinlich. „Ich verstehe nicht, wie die Leute das Lied und mich so sehr hassen können“, sagte er.
Am Donnerstag zitierte die RND-Website die Ergebnisse einer YouGov-Umfrage, bei der 46 Prozent der Befragten angaben, dass ihnen die Europameisterschaft gleichgültig sei. Nur 32 Prozent freuen sich darauf. Und 11 Prozent hatten keine Ahnung, dass das passieren würde.
„Kann das geteilte Deutschland im Jahr 2024, zehn Jahre nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft, noch gemeinsam Sport treiben?“ – fragte sich RND. „Natürlich kann diese Europameisterschaft auch ein Sommermärchen sein. Aber nicht, weil die UEFA, der DFB und die deutsche Politik das wollen. Sondern weil alte Spiele immer noch in der Lage sind, ihre Magie zu entfalten.“
Aus Berlin Berenika Lemańczyk (PAP)
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