Obwohl künstliche Abtreibungen in Deutschland verboten sind, bleiben künstliche Abtreibungen unter bestimmten Voraussetzungen straffrei. Wenn sich eine Frau beispielsweise vor dem Eingriff beraten lässt, hat sie drei Tage Bedenkzeit und die Abtreibung wird vor der 12. Schwangerschaftswoche durchgeführt.

Bemühungen, Teile einer Abtreibungswerbung zu ändern, sorgten in der Bundesregierung für Kontroversen. Während die CDU/CSU an der Regelung nichts ändern will, will die Sozialdemokratie (SPD) den Teil mit der „Werbung für Abtreibungen“ ganz streichen. Auch die linke Opposition unterstützt die SPD dabei.

Dem Kompromiss zufolge bleibt das Verbot formell in Kraft, Ärzte und Krankenhäuser können jedoch offenlegen, dass sie Abtreibungen durchführen. Wenn Schwangere detaillierte Informationen wünschen, sollten sie sich weiterhin an offizielle Beratungsstellen wenden. Die Ärzte konnten ihnen nicht einmal sagen, mit welcher Methode sie die Abtreibung durchgeführt hatten. Das Verbot, nähere Angaben zu machen, störte einige Ärzte an dem erzielten Kompromiss.

Nach diesem neuen Gesetz muss auch die Liste der Ärzte, Kliniken und Krankenhäuser, die Abtreibungen durchführen, jeden Monat aktualisiert werden.

Nach Angaben des Statistikamtes führten Ärzte in Deutschland von Januar bis September vergangenen Jahres mehr als 76.000 Abtreibungen durch, etwa so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die meisten Frauen, die sich für eine Abtreibung entscheiden, sind zwischen 25 und 30 Jahre alt.