Der tschechisch-deutsche Schriftsteller Jan Factor gewinnt für seinen Roman Trottel einen wichtigen Preis

Der tschechisch-deutsche Schriftsteller Jan Factor wurde für seinen Roman Trottel (Idiot) mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet. Das teilte am Dienstag die niedersächsische Stadt Braunschweig mit, die den Deutschlandfunk sponsert. Teil der nach dem deutschen Schriftsteller benannten Auszeichnung, die Factor am 6. November erhält, ist eine finanzielle Prämie in Höhe von 30.000 Euro, umgerechnet rund 740.000 Kronen.

„Jan Factor hat das traditionelle Genre der Schelmenromane zum Knallen gebracht. Wie ein Troll, wie der Titel schon sagt, erzählt er sein Leben, aber wilder, übertriebener und radikaler, als man es sich vorstellen kann. So hat ein Werk eine erstaunliche Kraft geschaffen worden“, sagte die Kommission, an der Vertreter der Stadt und der Medien teilnahmen, darunter der Deutschlandfunk, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Die Zeit oder der Fernsehsender 3sat.

Mit dem am 8. September dieses Jahres erschienenen Roman Trottel wurde Factor für den Deutschen Buchpreis ausgewählt. Ob es klappt, wird am 17. Oktober vor Beginn der Frankfurter Buchmesse bekannt.

Im Mittelpunkt des Buches steht ein Erzähler, ein tschechischer Schriftsteller und gebürtiger und begnadeter Narr, so der Verlag Kiepenheuer & Witsch, der es herausgegeben hat. Die Geschichte beginnt in Prag nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes. Statt Informatik zu studieren, langweilte sich der Mann im Büro und entschloss sich nach Begegnungen mit dem „germanischen Mob“ zur „Auswanderung“ nach Ost-Berlin. Hier mischt er sich in die seltsame Underground-Politik des Bezirks Prenzlauer Berg ein, gründet eine Familie und stattet seine besetzte Wohnung trotz der Regeln mit einem Bad aus. Außerdem entdeckte er seine Leidenschaft für die Band Rammstein.

Jan Factor, der dort gelebt hat Deutsch, wurde bereits 2010 für einen Deutschen Buchpreis nominiert. Damals schaffte er es mit seinem Roman Jiříks Sorgen um die Vergangenheit auf die finale Shortlist. Auf dieses Werk stieß auch die Jury, die den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis entschied und damit den Auftakt des autobiografischen Projekts Faktor bildete.

2010 wurde Factor zudem für den Preis der Leipziger Buchausstellung nominiert, 2005 gewann er den Alfred-Döblin-Preis für das Manuskript des Romans Schornstein.

Astor Kraus

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