Der „Friedensplan“ der deutschen Linkspartei: imperialistische Kriegstreiber unter dem Deckmantel von Pseudo-Pazifisten

Während die Nato ihren Stellvertreterkrieg in der Ukraine eskaliert, versucht die deutsche Linkspartei verzweifelt, sich als „Friedens“- und „Diplomatie“-Partei darzustellen.

Am Wochenende des 17./18. Dezember verabschiedete der Parteivorstand eine Resolution mit dem Titel „Waffentransfers stoppen – Abrüstung statt Eskalation“. Sie forderte „prospektive Verhandlungen“ und „Deeskalationsschritte im Krieg in der Ukraine“. Am Montag, den 19. Dezember, präsentierte Parteivorsitzender Martin Schirdewan auf einer Pressekonferenz seinen sogenannten „Friedensplan“. Er betonte, es gehe in erster Linie darum, „das Leiden der Zivilbevölkerung zu verhindern“.

Stellvertretender Vorsitzender der Linkspartei Martin Schirdewan auf dem Parteitag in Erfurt im Juni 2022 [Photo par Martin Heinlein/CC BY 2.0] [Photo by Martin Heinlein / CC BY 2.0]

Tatsächlich hatte dieser Plan absolut nichts mit „Deeskalation“, der Rettung von Menschenleben oder gar einer sofortigen Beendigung des Krieges zu tun. Es diente im Wesentlichen zwei Zwecken: Erstens sollte es die Interessen des deutschen Imperialismus fördern. Gleichzeitig versucht die Linkspartei, ihre eigene Unterstützung für den gegen Russland gerichteten imperialistischen Kriegsangriff zu verbergen und damit die in der Gesellschaft wachsende Antikriegsstimmung aufzusaugen und in sichere Bahnen zu lenken. .

Doch dieses Vorhaben war zum Scheitern verurteilt. Der Parteikriegstreiber war zu sichtbar. Von Anfang an hat er die russische Invasion – provoziert von der NATO, unbeschadet all dessen Reaktionärs – von rechts, das heißt aus der Sicht des Imperialismus, angegriffen und NATO-Kriege unterstützt.

Wichtige Parteivertreter, darunter Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Berliner Bürgermeisterkandidat Klaus Lederer, haben sich offen für Waffenlieferungen nach Kiew ausgesprochen. Auf dem Parteitag Mitte Juni in Erfurt forderten viele Redner Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die stark rechtsextreme ukrainische Armee.

Bei näherer Betrachtung folgt der aktuelle „Friedensplan“ der gleichen Linie. Sein Inhalt entspricht dem wesentlichen Kriegsziel einer Nato-Großmacht: Russland in der Ukraine zu besiegen. In der Resolution der Linkspartei heißt es: „Das Kriegsende mit der totalen militärischen Niederlage Russlands ist kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten. Friedensverhandlungen sind daher dringend nötig, auch wenn es sehr schwierig sein wird.“

Eindeutig: Die von der Linken vorgeschlagenen Verhandlungen zielen darauf ab, Russland den „Siegerfrieden“ aufzuzwingen, den die Nato erhofft, aber militärisch weit davon entfernt ist. Die Resolution der Linkspartei forderte faktisch die totale Kapitulation Russlands: Das „russische Militär“ müsse sich „bis zum 23. Februar auf seine (offiziellen) Positionen zurückziehen“. Und „die ‚Volksrepubliken‘ Donezk und Luhansk müssen entgegen dem Völkerrecht während der Friedensverhandlungen entmilitarisiert werden“.

Im Gegenzug werden die europäischen Mächte versuchen, „alle nach dem 24. Februar erlassenen EU-Sanktionen aufzuheben“, heißt es in dem Text weiter. Darüber hinaus soll es „gegenseitige Garantien gegen den Einsatz von Atomwaffen … sowie die Ausnahme der Ausweitung militärischer Kriege Russlands auf andere Länder und den Nichteintritt der NATO in diese Kriege“ geben.

Senta Esser

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