Der CDU-Chef deutete eine Zusammenarbeit mit der AfD an, änderte aber nach Kritik seine Position

Für große Empörung sorgte der Chef der deutschen Oppositionspartei Christlich-Demokratische Union (CDU), Friedrich Merz, mit einer Erklärung, in der er eine Zusammenarbeit mit der populistischen und einwanderungsfeindlichen Alternative für Deutschland (AfD) auf Stadtebene nicht ausschloss. Merz, der die AfD bisher als rechtsextrem bezeichnet hatte, versicherte nach Kritik aus der Opposition und seiner eigenen Gewerkschaft, dass die Konservativen nicht mit einer Alternative kooperieren würden. Die AfD freute sich am Sonntag über die ursprünglichen Worte von Merz, deren Co-Vorsitzender Tino Chrupalla davon sprach, dass die ersten Steine ​​von den Mauern fallen, die gegen die Alternative errichtet wurden.

Merz sagte am Sonntag in einem ZDF-Interview, dass die Brandmauer zwischen AfD und CDU nicht geschwächt sei, weil die Zusammenarbeit beider Parteien in der Legislatur entfallen sei. Gleichzeitig sagte er, er sei gegen ein Verbot der AfD, weil ein solcher Weg nie zur Lösung politischer Probleme führe. Er erklärte außerdem, dass es notwendig sei, Wege der Zusammenarbeit auf Stadtebene in den Bezirken und Städten zu finden.

„Wenn dort Kreistag und Bürgermeister von der AfD gewählt werden, werden wir natürlich Wege finden, in dieser Stadt weiterhin zusammenzuarbeiten“, sagte Merz. Im Juni gewann die AfD erstmals den Sitz im Regierungspräsidium, der in Deutschland den Regierungsbezirk leitet, und im Juli das Amt des Oberbürgermeisters.

Als Reaktion auf die wütenden Kommentare erklärte die CDU weiter, dass die Konservativen den Vorschlag unterstützen würden, wenn es auf Stadtebene zum Beispiel über einen neuen Kindergarten abstimme, auch wenn Leute von der AfD dafür die Hand heben würden. „Wir können nicht dagegen stimmen, nur weil die AfD gestimmt hat“, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Carsten Linnemann. Auch Merz äußerte sich heute auf Twitter dazu. „Um es noch einmal klarzustellen: Ich habe nie etwas anderes gesagt: Der CDU-Beschluss steht. Auch auf kommunaler Ebene wird es keine Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD geben.“ er schrieb.

Kurz nach dem Interview wandte sich Berlins Bürgermeister Kai Wegner, der die CDU-Landesgruppe in der deutschen Hauptstadt leitet, scharf gegen Merz. „Die AfD kennt nur Opposition und Spaltung. Wo soll ZUSAMMENARBEIT sein? „Die CDU kann, will und wird nicht mit jemandem kooperieren, dessen Geschäftsmodell Hass, Spaltung und Ausgrenzung ist“, schrieb er. Twitter Wegner.

Auch die Parteien der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP sind von der Kritik nicht verschont geblieben. „Kommunalpolitik ist die Wiege unserer Demokratie. „Hier darf die Brandmauer gegen die demokratiefeindliche AfD nicht fallen“, sagte die Liberale Marie-Agnes Stracková-Zimmermannová, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag.

Die AfD, die auf dem Höhepunkt ihrer Popularität steht und aus ihrem Machtstreben keinen Hehl gemacht hat, hat aus ihrer Freude keinen Hehl gemacht. „Jetzt fällt der erste Stein von der Wand aus schwarzem und grünem Feuer“, schrieb er Twitter Chrupalla mit Verweis auf die schwarze Farbe der Konservativen und die grüne Farbe der Ökopartei. „Auf Landes- und Bundesebene werden wir gemeinsam die Mauer einreißen. Die Gewinner werden die Bürger sein, die dank der von (deutschen) Interessen diktierten Politik wieder Wohlstand, Freiheit und Sicherheit erlangen“, fügte er hinzu.

Laut der regelmäßig erscheinenden Wochenzeitung wächst die Unterstützung für die Partei Alternative für Deutschland seit Längerem Umfrage Die Sonntagsagentur INSA, Bild am Sonntag, erhält 22 Prozent und ist damit zweitstärkste Partei nach der konservativen Union CDU/CSU. Die AfD verlor ihr in den Umfragen vier Prozentpunkte. Die Regierungspartei liegt nur noch hinter der AfD, die Kanzler-SPD mit vier Prozent hinter der AfD.

Reinhilde Otto

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