Die aktuelle Zahl der Muslime in der Bundesrepublik wäre etwas höher, wenn man bedenkt, dass in diesem Jahr mehr als 230.000 Flüchtlinge nach Deutschland kamen, überwiegend aus muslimischen Ländern. Allerdings handelt es sich bei den nun veröffentlichten Zahlen um die ersten offiziellen Schätzungen der letzten Jahre und dokumentieren unter anderem Veränderungen in der Zusammensetzung der muslimischen Gemeinschaft.
Daten zeigen, dass im Jahr 2008 der Anteil der Muslime türkischer Abstammung bei 68 Prozent lag, Ende letzten Jahres waren es jedoch nur 51 Prozent. Die zweitgrößte Gruppe, auch aufgrund der Ankunft Hunderttausender syrischer Flüchtlinge, sind 17 Prozent Muslime aus dem Nahen Osten.
„Die Zahlen zeigen, dass das muslimische Leben in Deutschland vielfältiger wird. „Angesichts dieser Entwicklungen müssen sich islamische Organisationen in Deutschland öffnen“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Mittwoch.
Fast acht Millionen Ausländer
In den letzten Monaten sind die deutschen Behörden wiederholt hart gegen salafistische Gruppen und Personen vorgegangen, die im Verdacht stehen, den radikalen Islam zu unterstützen, der in Deutschland eine muslimische Minderheit darstellt. Mitte November verbot das Innenministerium die islamische Vereinigung True Religion, die nach Angaben der Behörden den bewaffneten Dschihad unterstützt und Kämpfer für den IS rekrutiert.
Aus dem letztjährigen Migrationsbericht geht zudem hervor, dass rund 7,8 Millionen Ausländer in Deutschland lebten, 1,3 Millionen davon wurden in der Bundesrepublik Deutschland geboren. Knapp 54 Prozent davon leben seit mehr als zehn Jahren in Deutschland, 36 Prozent seit mehr als 20 Jahren. Insgesamt haben rund 17,1 Millionen Menschen Migrationswurzeln.
Die Gesamtbevölkerung Deutschlands ist im vergangenen Jahr um mehr als eine Million gewachsen. 2,14 Millionen Menschen kamen ins Land, darunter etwa 890.000 Flüchtlinge, und etwa eine Million Menschen verließen das Land. 45 Prozent der Einwanderer sind Bürger anderer Länder der Europäischen Union.
„Analyst. Gamer. Freundlicher Entdecker. Unheilbarer Fernsehliebhaber. Twitter-Liebhaber. Social-Media-Wissenschaftler. Amateur-Web-Freak. Stolzer Zombie-Guru.“