Vom Sonderberichterstatter aus Deutschland.
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Er ist ein echter Veteran der deutschen Politik und ist sogar nach der Brücke benannt, die die Parlamentsgebäude verbindet. Jakob Maria Mierscheid ist seit Dezember 1979, als er sein Mandat erhielt, ununterbrochen Mitglied des Bundestages pro Bezirk in Morbach/Hunsrück in Rheinland-Pfalz. Damals hatte der Bundestag noch seinen Sitz in Bonn. Mierscheid musste daher etwas zur politischen Situation in Deutschland sagen, aber er reagierte nicht auf unsere Interviewanfrage und auch seine Kollegen suchten ihn vergeblich.
Bundestagsgeist ist noch aktiv
Als Abgeordneter steht er seit 42 Jahren nicht mehr zur Verfügung. 2013 war er noch nicht einmal im Parlament, als ihm der Bundestagspräsident zu seinem 80. Geburtstag gratulierte. Damals erhielt das Geburtstagskind Standing Ovations von seinen Kollegen. Die Sozialdemokratische Partei (SPD) hat ihre Politik jedoch auch mit 88 Jahren nicht beendet und kandidiert in diesem Jahr wieder für die SPD. Und natürlich wird er sein Mandat verteidigen.
Jacob ist immer noch aktiv und wird es auch weiterhin sein, wie schon seit über 40 Jahren.
„Ich begrüße Grüße von Jakob, der wieder auf dem Weg in sein Revier ist – in den Hunsrück und an andere Orte“, sagte List, der in die SPD-Bundestagsfraktion gekommen war. Friedhelm Wollner, der Biograf von Mierscheid, steht unter ihm. „Jakob ist nach wie vor aktiv und wird es auch bleiben, wie schon seit mehr als 40 Jahren“, ergänzte Wollner, ehemaliger technischer Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion. 1986 war er Mitherausgeber einer Mierscheider Biografie und verteidigte seinen Mythos.
Unklarer ist aber zum Beispiel, wie Mierscheid wirklich aussah. Auf den Fotos, die über die Jahre aufgetaucht sind, ist er anderen Abgeordneten oft sehr ähnlich – mit dem Unterschied, dass er Brillen bemalt. Der Bundestag veröffentlichte nur ein offizielles Foto, auf dem ein Abgeordneter in der hinteren Reihe sitzt und ihm den Rücken freihält.
Die Server der Deutschen Welle haben in der Vergangenheit über ihn geschrieben und sind bekannt für seine ausgefallenen und provokanten Kommentare. Er schlägt auch vor, die herablassenden Sitze im Fond abzuschaffen und alle Abgeordneten in der ersten Reihe zu sitzen.
Kollegen respektieren
Die Figur Mierscheid entstand im Dezember 1979. Der fiktive Politiker entstand während eines Aufenthalts in der Bonner Bundestagsgaststätte von den damaligen SPD-Abgeordneten Peter Würtz und Karl Haehser. Sie wollten ihren kürzlich verstorbenen Kollegen Carlo Schmid, einen bekannten Verfassungsanwalt, ehren und für ihn eine „Stellvertreterin“ schaffen. Gleichzeitig wollen sie den Gesetzgeber an das „wirkliche Leben“ erinnern, was mitunter recht lustig sein kann.
Im Laufe der Zeit arbeiteten andere SPD-Politiker an Mierscheids Biografie, das Geburtsdatum wurde angepasst und weitere Perlen hinzugefügt. Nach Medaillen erhältlich in Netz Mierscheid wurde 1933 in der Bundesversammlung geboren und wurde Schneidermeister. Er ist Witwer, Vater von vier Kindern und ein falscher Sozialdemokrat. Obwohl mehrfach in den Medien über seinen Wechsel zu einer anderen Partei berichtet wurde, bestritt Mierscheid – immer über den Sekretär der sozialdemokratischen Fraktion – dies grundsätzlich.
Über das „Cimrman-Parlament Deutschlands“ ist noch einiges Interessantes zu lesen, das den Weg in die höchsten Ebenen der deutschen Politik ebnen könnte. Er ist Gewerkschaftsmitglied, ehrenamtlicher Cheffeuerwehrmann, Mitglied eines Gesangsvereins und auch leidenschaftlicher Taubenzüchter. Er hat auch beim Turnverband oder beim Kunststoff- und Holzfreihandel gearbeitet und die Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland erforscht. Danach interessierte er sich politisch für „allgemeine gesellschaftliche Fragen“ und engagierte sich nach neuesten Erkenntnissen in „gewöhnlichen Presseangelegenheiten“.
Funktioniert der 16-Jahres-Zyklus von Mierscheid?
Auch das politische Gesetz von Mierscheid von 1983, nach dem die Ergebnisse der SPD bei Bundestagswahlen vorhergesagt werden können, sollte allgemeingültig sein. Die prozentuale SPD-Ausbeute wird auf der Grundlage der Rohstahlproduktion im Bundesland Westdeutschland berechnet. 2002 betrug die Rohstahlproduktion beispielsweise 38,6 Millionen Tonnen, und die SPD gewann die Wahl mit 38,5 Prozent. Manchmal kann die Theorie jedoch sogar deutlich „schneiden“.
Es gilt auch der sogenannte Mierscheid-Zyklus von 2009. Nach dieser Theorie wechselt die Regierung in Deutschland alle 15 bis 17 Jahre die Positionen mit der Opposition. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 war die SPD 17 Jahre in der Opposition, dann 16 Jahre an der Macht und erneut 16 Jahre in der Opposition. Er sollte nach den Wahlen 2009 in der Regierung sein, doch dann scheiterte seine Theorie.
Der Mierscheid-Zyklus kann in diesem Jahr bekräftigt werden. Nach 16 Jahren scheidet Bundeskanzlerin Angela Merkel von der CDU aus und die SPD hat gute Chancen, die Wahl am Sonntag zu gewinnen.
Auch Mierscheid setzt in diesem Jahr auf den Sieg von SPD-Chef Olaf Scholz. „Sein Gesetz wird Ende des Jahres bestätigt, obwohl er sich seiner Unvollkommenheit nicht sicher ist, weil er in den letzten Jahren mehrfach gescheitert ist. Aber dieses Jahr wird es klappen“, erklärte Friedhelm Wollner den gespenstischen Optimismus des Deutschen Bundestages Mierscheid.
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