Das deutsche Bündnis von rund 100 Umwelt-, Landwirtschafts- und Sozialorganisationen sagte, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir habe sein Versprechen nicht erfüllt, die Agrar- und Ernährungswirtschaft nachhaltiger und sozial gerechter zu gestalten.
„Wir haben das Agribusiness satt“sagte Allianzmitglied Christian Rollmann Wir haben es satt („Schon die Nase voll“), während einer Pressekonferenz, Montag (16.1.).
„Entmutigt, zu wenig, zu langsam – so lautet die Bilanz von Cem Özdemir nach einem Jahr [à la tête du] Landwirtschaftsminister“er machte weiter.
Das Bündnis rief für diesen Samstag (21. Januar) zu einer Demonstration in Berlin auf, um seiner Bestürzung über die Untätigkeit des Umweltministers Ausdruck zu verleihen. Letztere hat nach Angaben der Gruppe keine Schritte unternommen, um Landwirtschaft und Ernährung in der Praxis nachhaltiger und sozial gerechter zu gestalten.
Doch vor einem Jahr, zu Beginn der Legislatur, waren Klimaaktivisten etwas optimistisch. Tatsächlich hat die „Ampel“-Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz aus Sozialisten, Ökologen und Liberalen die Ministerien für Landwirtschaft, Klimaschutz und Umwelt den Grünen zugeteilt.
Doch diese Hoffnungen seien enttäuscht worden, sagte Martin Kaiser von Greenpeace.
Herr Özdemir hat „hat die Herausforderungen, die in seinem ersten Amtsjahr zu meistern waren, klar dargestellt, klarer und offener als jeder seiner Vorgänger“jedoch gibt es „großer Unterschied“ zwischen den Ankündigungen des Ministers und den konkreten Maßnahmen, die ergriffen wurden, fügte er hinzu.
Der Minister sah sich dem Druck der Gewerkschaften ausgesetzt
Die Organisation glaubt, dass Herr Özdemir einen weniger kontroversen Weg eingeschlagen hat und dass er sich in wichtigen Fragen dem Druck seiner Koalitionspartner und des Bauernverbandes gebeugt hat. Diese Vereinigung, die nicht Teil des Bündnisses ist, umfasst Verbände, in denen kleine landwirtschaftliche Betriebe oder ökologische Landwirtschaftsbetriebe organisiert sind.
Insbesondere Herr Özdemir „gefaltet“ zur vorübergehenden Lockerung bestimmter Umweltvorschriften für die Landwirtschaft aufgrund der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der daraus resultierenden Angst vor Nahrungsmittelknappheit, erklärte Präsident Jörg-Andreas Krüger Bund für Naturschutz und Biodiversität (NABU).
Angesichts der kriegsbedingten Verwerfungen auf den Weltagrarmärkten haben sich Bundeslandwirtschaftsministerin und Bundesländer in diesem Sommer darauf geeinigt, ab 2023 Ermäßigungen für bestimmte Umweltauflagen zu gewähren, die Landwirte normalerweise einhalten müssen. im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
Das bedeutet zum Beispiel eine Lockerung der Auflagen für stillgelegte Flächen, die zum Erhalt der Biodiversität nicht bewirtschaftet werden sollen.
Dieser vom Deutschen Bauernbund geforderte Schritt wurde von Umweltverbänden kritisiert.
Du musst geduldig sein
Angesichts dieser Kritik hat Hr. Özdemir bat die Organisation um Geduld.
„Das Schöne an meinem Job ist, dass ich die Kritik von Umwelt- und Tierschützern als selbstverständlich hinnehmen kann, weil ich ihnen in vielen Dingen zustimme.“sagte er in einem Interview mit der Tageszeitung taz veröffentlicht am Dienstag (17/1). „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut“er fügte hinzu.
Der Umbau des gesamten Systems brauche Zeit und erfordere Kompromisse, sowohl auf nationaler Ebene mit Koalitionspartnern als auch auf EU-Ebene, fuhr er fort.
„Die staatliche Struktur der Bundesrepublik Deutschland lässt es nicht zu, dass der Bundeslandwirtschaftsminister durch das Parlament, den Koalitionspartner, den Bundesrat, geht [Conseil fédéral] und der Europäischen Kommission wegen Gesetzesbruchs“fügte Herr Özdemir hinzu.
Unterdessen sind sich das Bündnis und der Bauernverband einig, dass die bisherigen Umstrukturierungspläne für die Tierhaltung wenig zur Verbesserung des Tierschutzes und zur Sicherung der Nachhaltigkeit des Systems beigetragen haben. Der liberale Koalitionspartner von Herrn Özdemir, die Liberaldemokratische Partei (Freie Demokratische ParteiFDP), die bisher die Notwendigkeit der Haushaltsdisziplin betont und die Ausgaben so weit wie möglich begrenzt.
Die vom Bund bereitgestellten Milliarden Euro zur Unterstützung der Landwirtschaft beim Stallumbau stellen dar „absolutes Minimum“unterstrich Herr Kaiser.
Auch der Bauernverband kritisierte am Montag erneut die Ministerpläne und warnte vor Viehverlusten in Deutschland.
Livestock Restrukturierungsprogramm ist eigentlich ein „Programm zur Ausrottung der Viehzucht“sagte Gewerkschaftsvorsitzender Joachim Rukwied in einem Interview mit Lebensmittelzeitung.
Finden Sie den Originalartikel auf Deutsch hier.
[Édité par Anne-Sophie Gayet]
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