Berichten der Spionageabwehr zufolge ist Deutschland mit hybriden Angriffen und Spionage aus Russland konfrontiert


Erneuern: 18.06.2024 15:25
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Berlin – Deutschland sieht sich hybriden Angriffen und Spionage vor allem aus Russland, aber auch aus China ausgesetzt, Bedrohungen für die Sicherheit des Landes gehen auch vom islamischen Extremismus, einem starken Anstieg der Fälle von Antisemitismus sowie extremen Rechten und Linken aus. Das gab Bundesinnenministerin Nancy Faeser heute bei der Vorstellung ihres Jahresberichts bekannt Nachricht Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), die offizielle Bezeichnung für die deutsche zivile Abwehr.

BfV-Vorsitzender Thomas Haldenwang sagte, es habe im vergangenen Jahr nicht viel Positives über die Sicherheitslage in Deutschland zu berichten gegeben.

„Wir müssen unsere Demokratie aktiv verteidigen. „Obwohl sie stark ist, steht sie unter großem Druck“, sagte Faeserová zu Beginn. „Die Sicherheitslage bleibt angespannt. Der brutale Angriff Russlands auf die Ukraine bedroht weiterhin die europäische Sicherheitsordnung. Und die schreckliche Eskalation im Nahen Osten nach dem Terroranschlag der Hamas (radikale Palästinenserbewegung) auf Israel betrifft leider auch uns“, sagte er. sagte.

Als Reaktion auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine musste Deutschland mehrere Dutzend russische Diplomaten im Stich lassen, die von den Geheimdiensten der Spionage verdächtigt wurden. Europaweit wurden mehr als 600 russische Diplomaten ausgewiesen. Vier der fünf russischen Konsulate in Deutschland sind ebenfalls geschlossen, und neben der Botschaft in Berlin ist nur noch das russische Generalkonsulat in Bonn funktionsfähig. „Während die nachrichtendienstliche Arbeit russischer Behörden dadurch zumindest vorübergehend eingeschränkt wird, bleibt die Rechtsstellung Russlands im Interesse des BfV für die Abwehr“, heißt es in einem Bericht des Abschirmdienstes. Er wies darauf hin, dass die russischen Geheimdienste aufgrund der Beschränkungen offizieller Aufenthaltsgenehmigungen, beispielsweise für diplomatische und Handelsvertretungen, nach anderen Wegen suchen, um an nachrichtendienstliche Informationen zu gelangen.

Zu der Reise gehörten laut Haldenwang auch Bemühungen, einen Agenten in Deutschland zu finden. Mehrere Fälle mit Beteiligung von Soldaten wurden von den deutschen Behörden aufgedeckt. „Das Geld, das den Agenten gegeben wurde, zeigt, dass die russischen Dienste weiterhin über erhebliche finanzielle Ressourcen verfügen, um nachrichtendienstliche Ziele zu erreichen“, sagte Haldenwang. Er fügte hinzu, dass die russischen Dienste dem aggressiven Druck, Kollaborateure zu engagieren, wenn sie über kompromittierende Informationen verfügen, nicht widerstehen können.

Neben den Sabotage- und Spionagebemühungen des russischen Regimes erwähnte Faeserová auch Cyber- und Desinformationskampagnen, die nicht nur von Russland, sondern auch von China aus durchgeführt würden. „An unserer Unterstützung für die Ukraine ändert sich jedoch nichts“, versicherte er. Was die Fälle von Antisemitismus in Deutschland angeht, so sei der Anstieg seit den Angriffen der Hamas auf Israel im vergangenen Oktober dramatisch gewesen, so der Minister. Er sagte, dass auch die Aktivitäten radikalislamischer Gruppen deutlich zugenommen hätten.

„Seitdem ist die Gefahr terroristischer Anschläge gestiegen“, sagte Haldenwang. Er erinnerte daran, dass pro-palästinensische Gruppen auf den Straßen deutscher Städte offen Angriffe der Hamas auf israelische Zivilisten feierten.

Laut Faeser beobachten die deutschen Sicherheitsbehörden die Lage genau. Der Minister sagte außerdem, dass strenger gegen islamistische Gruppen vorgegangen werden müsse, deren Zahl im Land auf 27.200 geschätzt werde. „Wer keinen deutschen Pass hat, sollte sofort abgeschoben werden und wer einen deutschen Pass hat, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen“, sagte er.

Der Rechtsextremismus wurde in den letzten Jahren von der Spionageabwehr immer wieder als größte Gefahr für die deutsche Demokratie identifiziert und so bleibt es auch weiterhin. Die Zahl der Rechtsextremen steigt von Jahr zu Jahr, im Jahr 2022 verzeichnete die Abwehr in Deutschland mit einer Bevölkerung von 84 Millionen Einwohnern 38.800 von ihnen, im vergangenen Jahr 40.600. Nach Angaben der Spionageabwehr waren 14.500 von ihnen gewaltbereit. Auch das Lager ganz links wuchs um 500 auf 37.000 Personen.

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Spionageabwehr 39.433 extremistische Straftaten, das war die höchste Zahl aller Zeiten. Im Jahr 2022 registrierten die deutschen Behörden 35.452 solcher Taten. Allein im Oktober letzten Jahres registrierte die Spionageabwehr 1.342 antisemitische Taten, im gleichen Monat des Jahres 2022 waren es 208.

In Berichten der Spionageabwehr wurde die Tschechische Republik einmal im Zusammenhang mit dem Vorgehen der rechtsextremen sächsischen Partei „Freie Sachsen“ erwähnt, deren Anhänger im vergangenen Oktober aus Protest gegen die Migration symbolisch die Grenze Schmilka/Hřensko geschlossen hatten.

In der Spektrumliste der rechten Parteien zählt die Spionageabwehr auch die Alternative für Deutschland (AfD), der Extremismus vorgeworfen wird. In ähnlicher Weise überwacht das BfV auch AfD-Jugendorganisationen.

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Reinhilde Otto

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