Alle verschworen sich gegen die Tschechen, die deutschen Medien hatten Mitleid mit der Mannschaft. Türken strömten in die Innenstädte

Als ergebnislosen Sieg bezeichnete die ARD-Sportschau den Sieg der türkischen Mannschaft über Tschechien am Mittwoch in der Gruppenphase der Fußball-Europameisterschaft. Laut Sportschau hatten die nach einer Niederlage aus der Meisterschaft ausgeschiedenen Tschechen nicht nur gegen die türkische Mannschaft, sondern auch mit Schwierigkeiten im Hamburger Stadion zu kämpfen.

„Die türkische Armee wusste im Volksparkstadion nicht zu überzeugen“, wertete die Sportschau das Spiel. „Sie konnten das Spiel nicht kontrollieren und mussten bis zum Schluss um den Punktgewinn bangen“, sagte er nach dem 2:1-Sieg der türkischen Mannschaft.

Die Tschechen kamen besser ins Spiel und hatten durch den Schuss von Lukáš Provod die erste Torchance. „Aber nach einem vielversprechenden Start folgte ein großer Schock. (Antonín) Barák wurde nach einem schweren Schlag gegen Salih Özcan mit der Roten Karte vom Platz gestellt“, erinnerte sich die Sitzung.

Laut Sportschau hatten die Männer von Ivan Hašek großes Pech, weil sie sich mit der umstrittenen Entscheidung des Schiedsrichters auseinandersetzen mussten, die unter anderem die Nichtbestrafung von Kenan Yildiz und auch die Verletzung von Torwart Jindřich Staňek beinhaltete. „Für Staňko war es sehr bittersüß“, hieß es in der Sendung. „An diesem Abend im Volksparkstadion schien es, als ob sich alles gegen die Tschechen verschworen hätte“, fügte er hinzu.

Das deutsche Sportfernsehen Sport1 bezeichnete das Duell als hitziges letztes Gruppenspiel, bei dem die Zuschauer nicht nur Zeuge einer rekordverdächtigen Anzahl an ausgeteilten Karten, sondern auch eines Schlagabtauschs werden konnten. Der Sender fügte hinzu, dass das Spiel für Tschechien mit einer herben Enttäuschung endete.

Auch deutsche Medien berichteten heute, dass türkische Fans den Sieg über die tschechische Auswahl bis zum Abend feierten. Die Zeitung „Rheinland Express“ schrieb, dass die Straßen von Kolín nad Rýnem, wo rund 50.000 türkischstämmige Menschen leben, mit Fächern überflutet seien wie Wasser aus einem gebrochenen Damm. „Es war, als wären alle (Türken) zum Feiern in die Kölner Innenstadt gekommen“, sagte er.

Türkiye feiert deutschlandweit Sieg. Bis spät in die Nacht fuhren hupende, mit türkischen Flaggen geschmückte Autos durch die Straßen Berlins. Auch die türkischen Fans verließen glücklich die Berliner Fanzone.

Astor Kraus

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