Der deutsche Reiseveranstalter FTI Touristik gab am Montag bekannt, dass er beim Landgericht München die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hat.
„Wir arbeiten derzeit unter Druck, um sicherzustellen, dass die begonnene Reise wie geplant abgeschlossen werden kann“, heißt es in einer Erklärung des FTI-Büros. Touristen, deren Touren noch nicht begonnen haben, können hoffen Ab Dienstag, 4. Juni, werden ihre Reisen teilweise beendet oder abgesagt.
Den eingeholten Informationen zufolge steht der Insolvenzantrag in direktem Zusammenhang mit dem Reiseveranstalterunternehmen FTI Touristik. Darüber hinaus werden weitere Anträge auch für andere Konzernunternehmen eingereicht. Von der gesamten FTI-Gruppe wird nur Windrose Finest Travel, Eigentümer der Luxusmarke Windrose, den Betrieb weiterführen.
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Im Falle der Insolvenz eines Reisedienstleisters erhalten deutsche Touristen Unterstützung durch den 2021 ins Leben gerufenen Deutschen Reisesicherheitsfonds (DRSF). Der Fonds erstattet in solchen Fällen die Anzahlung des Kunden zurück und stellt gegebenenfalls die Unterkunft des Reisenden sicher und in dieses Land zurückkehren.
11.000 Arbeiter auf dem Bürgersteig
Die FTI Group, die rund 11.000 Mitarbeiter beschäftigt, ist während der Coronavirus-Pandemie in eine Krise gestürzt. Nachdem das Unternehmen während der Epidemie vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) Unterstützung in Höhe von 595 Millionen Euro erhalten hatte, schien seine Zukunft gesichert. Es stellte sich heraus, dass es nur eine Illusion war.
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Die deutsche Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ betonte, dass das Konsortium um den amerikanischen Finanzinvestor Certares die FTI Group für einen Euro übernehmen und das Unternehmen für 125 Millionen Euro rekapitalisieren will.
Allerdings ist die Zahl der jüngsten Bestellungen im Vergleich zu den Erwartungen deutlich zurückgegangen. „Außerdem bestehen viele Lieferanten auf Vorauszahlungen“, sagte FTI.
Laut „Handelsblatt“ fehlen bei FTI zweistellige Millionenbeträge. Nach einem Verhandlungswochenende lehnte die Bundesregierung weitere Hilfen ab.
FTI ist in sechs Märkten tätig (der jüngste ist in den Niederlanden) und bietet 120 Reiseziele an, darunter bis zu 50 eigene oder verwaltete Hotels. Der Marktanteil Deutschlands beträgt 15 %.
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