Bei Militärübungen mit den modernen Schützenpanzern Puma der Bundeswehr sei es zu gravierenden technischen Problemen gekommen, berichtete die Wochenzeitung „Der Spiegel“. Er verwies auf einen Brief des Kommandeurs der 10. Panzerdivision, Brigadegeneral Ruprecht von Butler, an das Infanteriekommando und das deutsche Verteidigungsministerium. Der General schrieb vom „völligen Ausfall“ von 18 Schützenpanzern. Innerhalb weniger Tage sank ihre Kampfbereitschaft auf Null.
Am vergangenen Freitag soll der Brief im Verteidigungsministerium für Empörung gesorgt haben, weil es sich bei dem Defekt um Fahrzeuge handelte, die die 37. Panzergrenadierbrigade ab dem neuen Jahr zur Verstärkung der Very High Readiness Joint Task Force der NATO einsetzt.
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Laut „Spiegel“ berichtete General von Butler in seinem Brief, dass auch die letzten beiden noch im Einsatz befindlichen Puma ausgefallen seien: Nach eineinhalb Stunden Schießübungen sei ein Turmdefekt entdeckt worden. Insbesondere elektronische Geräte in technologisch hochentwickelten Kampffahrzeugen sollen fehleranfällig sein; In einem davon kam es sogar zu einem schweren Kabelbrand in der Kabine.
Nach Angaben des Generals sei der Armee bekannt, dass es zu solchen Mängeln komme, „aber es ist noch nie so oft vorgekommen.“ Allerdings seien die Kampffahrzeuge bisher nur auf Übungsplätzen in tiefer gelegenen Gebieten Norddeutschlands im Einsatz und „waren nicht überladen“, sagte von Butler. Die volle Betriebsbereitschaft des Unternehmens dürfte erst nach drei bis vier Monaten wiederhergestellt sein. Sollte der Puma nicht wie geplant bis Ende April 2023 verfügbar sein, werde er nach Angaben des Generals „bis auf weiteres“ durch den bewährten Schützenpanzer vom Typ Marder ersetzt.
Aufgrund verschiedener technischer Probleme hätten die Pumas die Marders schon vor langer Zeit ersetzen sollen. Im Juli 2009 bestellte das deutsche Verteidigungsministerium insgesamt 405 Einheiten zum Preis von 3,1 Milliarden Euro. Während die Bestellung auf 350 Einheiten reduziert wurde, stieg der Preis pro Einheit von 7,6 Mio. EUR auf 17 Mio. EUR. Das Verteidigungsministerium hat vor wenigen Tagen weitere 600.000 Schuss Munition für Puma für 576 Millionen Euro bestellt.
Das von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall Landsysteme (RLS) entworfene und hergestellte Fahrzeug galt erst im vergangenen Jahr als kampfbereit. Zuvor war Puma als „Notfallausrüstung“ bekannt.
Generalinspekteur der Bundeswehr Eberhard Zorn teilte der dpa mit, dass die Schadensermittlung unter Beteiligung von Experten und der Rüstungsindustrie erfolgen werde und die für die Heeresführung zuständige BAAIN-Stelle sowie der Heereskommandeur alle Anstrengungen unternehmen würden. um die Situation rund um Puma zu klären. – Wir werden unseren Verpflichtungen gegenüber der NATO ab dem 1. Januar 2023 nachkommen – versicherte Zorn.
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