Deutschland wird die Ukraine vorerst nicht mit modernen Taurus-Marschflugkörpern beliefern. Dies sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag auf einer DPA-Chefredakteurkonferenz und verwies auf die Gefahr einer Beteiligung Deutschlands an einem Krieg mit Russland. Die Raketen, die modernste Ausrüstung der Bundeswehr, haben eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Somit könnte Moskau auch für Deutschland zum gefürchteten Ziel werden.
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„Wir werden weder direkt noch indirekt in einen Krieg verwickelt sein. Diese Grundsätze leiten alle meine Entscheidungen“, sagte Scholz. Er fügte hinzu, dass Deutschland weiterhin einer der größten Waffenunterstützer der Ukraine sein werde.
Die Kanzlerin betonte, dass Deutschland bei der Kontrolle von Zielen wie Großbritannien und Frankreich, die das ukrainische Militär mit Sturmschatten-/Scalp-Langstreckenraketen versorgen, nicht weitermachen könne. „Jeder, der sich jemals mit dem System befasst hat, weiß das“, sagte er über Taurus.
Scholz sagte weiter, dass ihn in der Taurus-Raketendebatte die fehlende Balance zwischen dem System und dem, was die Ukraine tatsächlich brauche, gestört habe. Er fügte hinzu, dass die Ukraine keine Munition erhalten habe und das Taurus-System den Bedarf der Ukraine nicht ermittelt habe.
Kiew fordert seit Monaten Taurus-Raketen von Deutschland. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte kürzlich auf einer Konferenz in München, er sei zuversichtlich, dass Deutschland seinem Land irgendwann solche Hilfe leisten werde.
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Die Taurus KEPD-350-Rakete ist ein Luft-Boden-Marschflugkörper des Herstellers Taurus Systems, einem Joint Venture zwischen MBDA Deutschland und Saab Bofors Dynamics.
Diese Waffe ist für die Zerstörung hochwertiger Objekte wie Luftwaffenstützpunkte, Radarstationen, Kommunikationszentren, Kontrollzentren, Munitionsdepots, Brücken und Häfen konzipiert. Es kann Ziele auch bei schwierigen Wetterbedingungen mit hoher Genauigkeit treffen.
Die Rakete hat eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern, eine Länge von fünf Metern und ein Gewicht von 1.400 Kilogramm, davon 480 Kilogramm auf den Sprengkopf. Aufgrund ihrer großen Reichweite ermöglichen diese Raketen der Ukraine, russische Militärinfrastruktur weit hinter der Front anzugreifen.
Vor zehn Jahren erhielt die Bundeswehr 600 dieser Raketen, etwa 150 davon sind noch einsatzbereit. Spanien bestellte mehr als 40 Raketen und Südkorea mehr als 200 Raketen.
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