In einem Interview nannte AfD-Chefin Alice Weidel den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union „sehr angemessen“ und ein „Modell für Deutschland“.

In einem Interview nannte AfD-Chefin Alice Weidel den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union „sehr angemessen“ und ein „Modell für Deutschland“. Sollte seine Partei in die Regierung gelangen, werde er eine EU-Reform anstreben, um das „Demokratiedefizit“ zu beheben, sagte Weidel in einem auf Englisch veröffentlichten Interview mit der Londoner Financial Times (Montagausgabe). Sollten diese Reformen nicht möglich sein, sollte die Gesellschaft durch eine Volksabstimmung über den Verbleib Deutschlands in der EU entscheiden, sagte Weidel.

Die AfD hat im vergangenen Sommer in Magdeburg ihre Kandidatenliste und ihr Programm für die Europawahl im Juni fertiggestellt. „Wir glauben, dass die EU nicht reformierbar ist und halten sie für ein gescheitertes Projekt“, heißt es in dem Programm. „Wir kämpfen daher für eine ‚Föderation Europäischer Nationen‘, eine neu gegründete europäische Wirtschafts- und Interessengemeinschaft, in der die Souveränität der Mitgliedstaaten gewahrt bleibt.“

Die AfD schließt eine Volksabstimmung über einen möglichen Austritt Deutschlands aus der EU nicht aus. „Es ist das klare Recht jedes Bürgers der Europäischen Union, für den Verbleib in der EU, der Währungsunion und anderen supranationalen Projekten zu stimmen“, heißt es in dem Programm. Dieses Recht sei „uns in Deutschland seit Jahrzehnten von den Regierungsparteien verweigert worden“.

Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl am 9. Juni ist der umstrittene sächsische Politiker Maximilian Krah. Bisher ist die AfD mit neun Abgeordneten im Europaparlament vertreten.

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