Uli Hoeneß behauptet, dass die deutsche Nationalmannschaft durch den Abgang von Mesut Özil sicherlich nicht an Stärke verlieren wird.
Berlin – Uli Hoeneß, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, hat Mittelfeldspieler Mesut Özil scharf kritisiert. Der Weltmeister von 1974 ist froh, dass es der 29-Jährige, im Schatten einer Affäre um ein Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, in die deutsche Nationalmannschaft schaffen kann. Der frühere Vorsitzende des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger, verteidigte hingegen tatsächlich die Fußballer.
„Ich bin froh, dass dieser Unsinn endlich vorbei ist“, sagte Hoeneß laut Sport Bild. „Özil spielt seit mehreren Jahren, er spielt schlecht, das letzte Mal, dass er eine gute Leistung gezeigt hat, war vor der WM 2014. Und jetzt hat er beschlossen, seine schlechte Leistung hinter diesem Foto zu verbergen“, fügte der 66-jährige Funktionär hinzu.
„Jedes Mal, wenn wir gegen Arsenal spielen, konzentrieren wir uns auf ihn, weil wir wissen, dass er die Schwäche des Gegners ist“, fügte Hoeneß hinzu. „Aber natürlich sind seine 35 Millionen Fans in den sozialen Medien, die nicht wirklich existieren, schon ein einziger präziser Fehlschuss und sie sagen sofort, wie fantastisch Özil spielt“, sagte er.
Der frühere DFB-Chef Zwanziger sieht eine Situation, die auch die deutsche Politikszene auf ganz andere Weise bewegt. „Das ist ein schwerer Schlag für die Integration“, sagte der 73-Jährige und sagt, Özil sei ein Vorbild für viele junge Fußballer türkischer Abstammung. Ihm zufolge hätten die Ergebnisse aller Belange rund um das Treffen mit Erdogan keine positiven Auswirkungen auf ganz Deutschland gehabt.
Özil gab am Sonntag seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt, als er auch erstmals über sein Foto mit Erdogan im Mai sprach. Neben dem Mittelfeldspieler von Arsenal traf sich auch ein weiterer Spieler aus der Türkei, Ilkay Gündogan, mit dem türkischen Spitzenreiter und überreichte ihm ein Gündogan-Trikot mit der Aufschrift „An seinen Präsidenten“.
Dafür ernteten beide heftige Kritik und Spekulationen zufolge könnte die Affäre auch ein Zeichen für mannschaftliche Disharmonie bei der WM in Russland sein, wo der Titelverteidiger aus Deutschland müde ist und in der Schlussgruppe landete. Özil verteidigte sich hingegen damit, dass die Atmosphäre der Wut unter anderem durch den derzeitigen Gewerkschaftschef Reinhard Grindel ausgelöst worden sei, dem er Rassismus vorwarf.
„Analyst. Gamer. Freundlicher Entdecker. Unheilbarer Fernsehliebhaber. Twitter-Liebhaber. Social-Media-Wissenschaftler. Amateur-Web-Freak. Stolzer Zombie-Guru.“