Kurz nach der Grenzöffnung traf ein deutsches Fernsehteam in Prag ein. Auf Kabel Eins TV wird die Sendung „Achtung Abzocke“ ausgestrahlt, die Betrügereien auf der ganzen Welt kartiert und deutsche Touristen darauf hinweist, worauf sie auf Reisen achten sollten.
Das Team, das bewusst auf Betrug aus war, drehte erstmals 2016 in Prag. Dabei wurden auch verschiedene unlautere Praktiken lokaler Betrüger gegenüber ahnungslosen Touristen aufgedeckt.
Diesmal konzentrierten sie sich vor allem auf zwielichtige Prager Taxifahrer und Geldwechsler, ein Problem, das die Hauptstadt schon lange beschäftigt. Abseits von Betrügereien zeigen sie immer auch Alternativen auf, nämlich wie man nicht erwischt wird.
„Wir sind vor allem deshalb nach Prag gekommen, weil es nach der Öffnung der Grenzen eines der ersten Reiseziele für deutsche Touristen sein wird. „Generell sind Tschechien und insbesondere Prag bei deutschen Touristen sehr beliebt“, ergänzte László Horvath, der mit der Crew in Prag drehte und auch in engem Kontakt mit Reporter Seznam Zpráv steht.
Wechselstube
„Die wahrscheinlich schlimmste Situation, die wir erlebt haben, waren die unterschiedlichen Wechselkurse in der Wechselstube. Beispielsweise gab uns die Wechselstube in Florenz nur 16 Kronen für einen Euro. Allerdings hat die gleiche Wechselstube ein klares Zeichen, dass man für einen Euro 26 Kronen erhält. Es war völlig irreführend, aber eindeutig beabsichtigt“, erinnerte er sich.
Allerdings gibt es laut einem Mitarbeiter auch Verbesserungen, insbesondere an der Wechselstube, denn Transaktionen können nun innerhalb von drei Stunden storniert werden. Passanten fielen übrigens gleich an der Wechselstube in der U-Bahn in Florenz auf. Wie schockiert waren die Mitarbeiter, als er dann ankündigte, dass er das Geld selbst gegen sie eintauschen könne. Und in eine bessere Richtung. Leider steckte er auch einen abgelaufenen belarussischen Rubel zwischen wertlosen tschechischen Kronen hin und her.
Nachdem sich die Crew vorgestellt hatte und der Kameramann vor Ort war, begann der Mann auf Tschechisch zu fluchen und versuchte wegzulaufen. Er behauptete, aus Polen zu stammen, und gab das Geld schließlich an seine Mitarbeiter zurück.
Paradoxerweise ereignete sich diese Situation am selben Tag, an dem der Prager Bürgermeister Zdeněk Hřib auf Facebook damit prahlte, dass er erfolgreich über die Schließung von zwei Geldwechselstuben verhandelt habe, die einen Wechselkurs von 16 Kronen für den Euro anboten und Tickets mit doppeltem Umtauschkurs verwendeten, was verboten ist per Gesetz. einladen.
Der nächste funktioniert jedoch weiterhin. „Wir verhandeln mit dem Mieter der Wechselstube in Florenz. Sie haben auch kein Interesse daran, mit diesen unehrlichen Praktiken in Verbindung gebracht zu werden. Es ist auf dem richtigen Weg. Sollten die Verhandlungen jedoch scheitern, sind wir bereit, Informanten vor Ort einzusetzen, um im Rahmen der Aufklärung vor Touristen zu warnen“, fügte Bürgermeister Hřib hinzu.
Ich habe eine super Nachricht aus der Quarantäne gesendet. Gemeinsam mit dem Team haben wir erfolgreich die Schließung zweier betrügerischer Wechselstuben in Anděl verhandelt und…
Geschrieben von Zdeněk Hřib – Bürgermeister von Prag Tag Montag, 22. Juni 2020
Taxi
Im Jahr 2016 filmten deutsche Journalisten zahlreiche Taxifahrten. Damals interessierte sie sich vor allem für einen Mann, der statt eines Taxameters eine App auf seinem Handy nutzte, die einen Taxameter simulierte. Leider lag dieser Preis über dem damals zulässigen Höchstpreis, der von der Gemeinde auf 28 Kronen pro Kilometer festgelegt wurde. In diesem Jahr wurde die Grenze auf 38 Kronen erhöht.
László vom deutschen Personal erklärt, wie sie dieses Jahr Prager Taxis getestet haben.
„Die meisten Fahrer waren nett und haben uns weniger als den von der Stadt festgelegten Höchstpreis berechnet. Allerdings schalteten zwei Fahrer das Messgerät überhaupt nicht ein. Der eine will den doppelten Betrag verlangen, der andere 29 Euro (780 Kronen) für die Fahrt vom Hauptbahnhof zum Altstädter Ring (3,5 Kilometer). „Er muss ein gewöhnlicher Betrüger sein, denn er hatte eine gedruckte Karte mit einem gefälschten Preis darauf.“
Schinken kostet bei Staromák 438 und Bier 90
Neben Wechselstuben und Taxis probieren Journalisten auch andere Prager Tricks an Touristen aus. Der normale Preis für eine Dose Bier in Minimärkten in der Prager Innenstadt ist dank des Inlandstourismus inzwischen drastisch von 90 auf 40 Kronen gesunken.
Man braucht nur eine Fremdsprache zu sprechen und plötzlich ist der Preis wieder beim ursprünglichen Touristenpreis von 90 Kronen, wie auch das deutsche Personal erlebt hat. In einem anderen Fall kostete das Bier nur 50 Kronen, das Verfallsdatum der Dose war aber zwei Monate überschritten.
Sogar die Standbesitzer am Altstädter Ring, wo Prager Schinken nach Gewicht verkauft wird – 100 g für 89 Kronen – reagieren auf fremde Sprachen. Spricht der Kunde Tschechisch, bekommt er in der Regel eine Portion von rund 100 Gramm. Nicht so bei Ausländern. Der Moderator Peter Giesel war sehr überrascht, als er nach der Bestellung einer Portion Schinken statt der üblichen 100 Gramm fast ein halbes Kilo erhielt und 368 Kronen zahlen musste. In anderen Fällen sogar 438 Kronen.
Paradoxerweise befinden sich die Stände auf dem Platz im Rahmen einer Veranstaltung der Prager Kinderstiftung, es finden hier jedoch keine Veranstaltungen für Kinder statt.
Dennoch empfiehlt die Sendung „Beware of Scams“ deutschen Zuschauern wärmstens einen Besuch in Prag.
„Es passieren uns in Prag immer noch viele kleine Betrügereien. Aber die Stadt kann es leicht verschwinden lassen oder die Besucher zumindest darauf aufmerksam machen“, fasst László seinen Aufenthalt in Prag zusammen.
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