Die Kommunistische Partei Deutschlands spaltete sich. Neun Abgeordnete verlassen Die Linke und gründen neue Partei | iRADIO

Deutschlands postkommunistische Partei Die Linke hat sich gespalten. Die einflussreiche ehemalige Vertreterin der Partei, Sahra Wagenknecht, beschloss, eine eigene Fraktion zu gründen und verließ die Partei am Montag zusammen mit acht anderen Abgeordneten. Sie behielten jedoch ihr Bundestagsmandat und verblieben auch vorerst in der Fraktion Die Linke.




Berlin

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Sahra Wagenknecht bei einer Konferenz in Berlin | Foto: Annegret Hilse | Quelle: Reuters

Auf einer Pressekonferenz am Montag begründete Wagenknecht die Entscheidung damit, dass viele Menschen in Deutschland in den derzeit schwierigen und krisengeschüttelten Zeiten den Glauben an die Politik verloren hätten, was die neue Partei beheben will.

„Wir haben beschlossen, eine neue Partei zu gründen“, kündigte Wagenknecht an. In seiner Rede übte er scharfe Kritik an der aktuellen Regierung des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Olaf Scholz.

„Deutschland hat die schlechteste Regierung der Geschichte, inkompetent. Viele Menschen wissen nicht, wen sie wählen sollen. Wir glauben, dass dies nicht so weitergehen kann. „Wir müssen die Vernunft in die Politik zurückbringen“, sagte er.


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Vorläufer dieser neuen Partei war ein neu gegründeter Verein namens Bündnis Sahra Wagenknecht für Vernunft und Gerechtigkeit (BSW), dessen Vorsitzender Amira Aliová, eine der derzeitigen Vorsitzenden der Fraktion Die Linke, war Fraktion. Auch Wagenknecht trägt die Verantwortung.

Der Verein will sich nun auf die Gründung einer neuen Partei vorbereiten, die im kommenden Januar stattfinden soll. Die neue Partei will dann an der Wahl zum Europäischen Parlament im Jahr 2024 teilnehmen.

Kritik an antirussischen Sanktionen

„Viele Menschen haben das Gefühl, von keiner der bestehenden Parteien vertreten zu werden. Wir wollen die Lücken in diesem politischen Parteiensystem schließen“, sagte Aliová. Er wies darauf hin, dass verärgerte Abgeordnete schon lange geglaubt hätten, dass sie ihren Platz in der Linken hätten, doch dazu sei es nicht gekommen.


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Wagenknecht kritisierte die Regierung unter anderem für die antirussischen Sanktionen, die Deutschland zusammen mit anderen westlichen Ländern nach dem militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine im vergangenen Jahr verhängt hatte.

„Deutschland hat keine Rohstoffe und sein Wohlstand hängt vom Import dieser Rohstoffe ab. „Sanktionen ohne Alternativen werden unsere Rohstoffversorgung abschneiden“, sagte er. „Keine Regierung der Welt hat Sanktionen so schlecht umgesetzt wie Deutschland“, fügte er hinzu.

Wagenknecht erklärte zudem, dass aktuelle Konflikte, etwa in der Ukraine und im Nahen Osten, nicht mit Gewalt, sondern durch Diplomatie gelöst werden könnten.

Zusammen mit der Frauenrechtlerin Alicia Schwarzer ist Wagenknecht Autorin des umstrittenen Manifests für den Frieden, in dem die beiden Frauen erklärten, Russland sei in die Ukraine einmarschiert, kritisierten aber gleichzeitig die Form der Solidarität des Westens mit Kiew.

In dem Dokument erklärten sie, dass Russland militärisch nicht besiegt werden könne und daher diplomatische Maßnahmen erforderlich seien. Wagenknecht warf der Regierung außerdem die schlechte Umsetzung grüner Maßnahmen vor und machte sie auch dafür verantwortlich, dass sie sich nicht auf die Verbesserung des schlechten Zustands des deutschen Bildungswesens konzentrierte.

Was ist mit Die Linke aus Deutschland?

Die Bildung einer neuen Partei könnte die Zukunft des Parlaments der Linken gefährden, das Umfragen zufolge rund fünf Prozent ausmacht oder kurz vor dem Einzug in den Bundestag steht.


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Bei der Bundestagswahl im September 2021 erreichten sie 4,9 Prozent der Stimmen, gelangten aber dank eines Direktmandats ins Parlament, was zu den Besonderheiten des deutschen Wahlsystems zählt.

Die Linke, die derzeit 38 Abgeordnete im Bundestag stellt, hat inzwischen neun Abgeordnete verloren. Sie bleiben bis zur Gründung einer neuen Partei in der Bundestagsfraktion der Linken, nach ihrem Austritt verliert die postkommunistische Partei jedoch das Recht auf eine eigene Fraktion. Für die Linke bedeutet dies einen Verlust an Finanzen, Funktion, Einfluss und Prestige.

Die Linke kritisierte Wagenknechts Entscheidung, und ihr Co-Vorsitzender Martin Schirdewan erklärte, wer dem neuen Verband beitrete, werde in einer postkommunistischen Partei landen. Die Partei forderte außerdem die scheidenden Abgeordneten auf, ihre Mandate abzugeben. Aber sie hatten nicht die Absicht, dies zu tun.

CTK

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Astor Kraus

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