Beim Alkoholkonsum von Frauen liegt das Vereinigte Königreich an erster Stelle. Nach der Definition der OECD trinken sie in einem geselligen Beisammensein mindestens sechs Getränke – und 26 % von ihnen tun dies mindestens einmal im Monat.

Bei den Männern ist dieser Anteil höher und liegt bei 45 %.

Unter Berücksichtigung beider Geschlechter weist das Vereinigte Königreich neben Luxemburg nach Rumänien und Dänemark die dritthöchste Rate an übermäßigem Alkoholkonsum auf.

„Alkohol verursacht im Vereinigten Königreich zu viel Schaden, aber das kann geändert werden. Es besteht ein enormer Bedarf für die Regierung, Lösungen umzusetzen, die alkoholbedingte Schäden reduzieren und Leben retten“, sagte Dr. Richard Piper, Geschäftsführer von Alcohol Change UK .

Der OECD-Bericht stellte außerdem fest, dass die Zahl der erwachsenen Raucher im Vereinigten Königreich niedriger ist als der Durchschnitt in anderen Ländern. Derzeit rauchen nur 12,7 % der Menschen im Vereinigten Königreich – im Vergleich zum OECD-Durchschnitt von 16 %.

Mittlerweile gibt fast jeder 20. Erwachsene (4,9 %) zu, regelmäßig E-Zigaretten zu konsumieren, während der Durchschnitt bei 3,2 % liegt.

Der Bericht zeigt auch, dass das Vereinigte Königreich mehr Geld für Gesundheitsdienste ausgibt als andere vergleichbare Länder, aber gleichzeitig über weniger Krankenhausbetten und Diagnosegeräte verfügt und Krankenschwestern weniger bezahlt.

Das Vereinigte Königreich gibt einen überdurchschnittlich hohen Anteil seines BIP für „Ressourcen des Gesundheitssystems“ aus, wobei im Jahr 2022 rund 11,3 % des BIP für diesen Zweck bereitgestellt werden.

Dem OECD-Bericht zufolge geben nur fünf Länder – die USA, Deutschland, Frankreich, Japan und Österreich – mehr aus. Obwohl das Vereinigte Königreich zwar zu den Ländern mit den höchsten Ausgaben für Gesundheitsdienste gehört, ist es dem Bericht zufolge in vielerlei Hinsicht hinter den Erwartungen zurück.

In den von der OECD im Jahr 2021 untersuchten Ländern kamen auf 1.000 Menschen durchschnittlich 4 (um genau zu sein 4,3) Krankenhausbetten. Im Vereinigten Königreich sind es jedoch 2,4 Betten pro 1.000 Einwohner, weniger Betten gibt es nur in Mexiko, Costa Rica, Kolumbien, Chile und Schweden.

Das Vereinigte Königreich verfügt außerdem über weniger MRT-, CT- und PET-Scangeräte als die meisten anderen im OECD-Bericht „State of Healthcare“ untersuchten Länder.

Darüber hinaus zeigen die Autoren des Berichts, dass die Gehälter von Krankenhauskrankenschwestern im Jahr 2021 in den OECD-Ländern im Durchschnitt 20 % höher waren als das Durchschnittsgehalt aller Beschäftigten. Im Vereinigten Königreich, in der Schweiz, in Finnland und Lettland liegen die Gehälter von Krankenpflegern jedoch unter denen des Durchschnittsarbeiters, berichtet die OECD.