Mehrere Patienten in Österreich landeten im Krankenhaus, nachdem sie das gefälschte Diabetes-Medikament Ozempic eingenommen hatten. Aber auch Menschen nutzen es, um Gewicht zu verlieren. Ohne die Hilfe von Ärzten hätten diese Patienten sterben können, sagten österreichische Behörden. Auch das tschechische Gesundheitsministerium warnte vor Produktfälschungen.
Gefälschte Version von Ozempic ursprünglich zur Behandlung verschrieben Typ 2 Diabetes, das auch von vielen Menschen als Medikament zur schnellen Gewichtsreduktion bevorzugt wird, haben in den letzten Tagen mehrere Patienten in Österreich davon Gebrauch gemacht. Allerdings nehmen diese Menschen das Medikament nicht zur Kompensation einer Diabeteserkrankung ein, sondern um Gewicht zu verlieren. Wenn diese Patienten nicht sofort medizinisch versorgt werden, besteht die Gefahr, dass sie sterben. Dies teilte die DPA-Agentur mit Verweis auf die österreichischen Behörden mit.
„Vorgefüllte Stifte können Ärzte legal nur über Apotheken oder von Ärzten erhalten, die in ihrer Praxis Medikamentenschränke haben. „In diesem Fall hat der Patient den Stift offenbar auf einem anderen Weg erhalten“, schrieb in seinem Stellungnahme Bundeskriminalamt beim Bundesministerium des Innern.
Nach Angaben der Behörden nutzten gefälschte Drogendealer die hohe Nachfrage nach Ozempic aus. Dies geschah, nachdem klar wurde, dass er nach der Einnahme des Medikaments schnell an Gewicht verlor. Nach Angaben österreichischer Behörden enthielt das beschlagnahmte gefälschte Ozempic jedoch Insulin und nicht wie die Originalversion den Wirkstoff Semaglutid. Nach dem Konsum gefälschter Medikamente kommt es bei Patienten, die nicht an Diabetes leiden, zu hypoglykämischen Anfällen, warnen Kriminalexperten.
Derzeit weist Ozempic auf die Risiken des Einsatzes gefälschter Arzneimittel hin [25.10.] und das tschechische Gesundheitsministerium. Personen, die Medikamente auf anderem Weg als auf ärztliche Verschreibung beziehen und in der Apotheke abgeben, sind verpflichtet, die Medikamente in der Apotheke zurückzugeben.
„Der einzige legale Weg, an dieses Arzneimittel zu gelangen, bei dem der Patient eine Garantie für Echtheit und korrekte Qualität hat, ist die Abgabe in einer Apotheke.“ warnte das Ministerium.
Wenn Medikamente auf andere Weise als in der Apotheke beschafft werden, besteht für Patienten Gesundheitsrisiken, die aufgrund der Möglichkeit, dass ihre Zusammensetzung vom Original abweicht, schwerwiegend sein könnten, warnten die Behörden.
„Den Bürgern drohen für die Abgabe gefälschter Arzneimittel in Apotheken keine strafrechtlichen oder sonstigen Strafen.“ versicherte die Abteilung der Öffentlichkeit.
Ein 31-jähriger Patient erhielt von einem plastischen Chirurgen eine Fälschung
Dies geschah auch einer 31-jährigen Frau, die laut österreichischen Medien im Verdacht stand, gefälschtes Ozempic zu konsumieren. Nach der Medikamentenverabreichung traten bei ihm schwere Nebenwirkungen auf, die einen akuten Krankenhausaufenthalt erforderlich machten. Ihr Anwalt sagte, sie habe das Medikament von einem plastischen Chirurgen in Salzburg bekommen. Die Frau soll leicht übergewichtig gewesen sein und sich nicht in Diabetesbehandlung befinden. Dreimal kaufte er beim Arzt Medikamente. Im vierten Fall handelte es sich um eine falsche Version, woraufhin die Frau von Ärzten behandelt wurde.
Der gepolsterte Stift oben ist der echte und unten ist der gefälschte Haken
[Foto: Spolkový kriminální úřad Rakouska]
Österreichische Kriminalisten wiesen darauf hin, dass sich das gefälschte Ozempic vom Original unterschied, beispielsweise sei der überfüllte Stift dunkler gefärbt. In Österreich stammten angeblich gefälschte Arzneimittel von einem Arzt und stimmten mit der Chargenbezeichnung überein. Doch die Ermittler warnen, dass möglicherweise noch weitere Stifte dieser Gruppe im Umlauf seien. So können auch andere Ärzte Vorräte haben.
Doch Österreich ist nicht das einzige Land, das ein Problem mit gefälschten Medikamenten hat. Auch Behörden in Deutschland und neuerdings auch in Belgien sind auf gefälschte Waren aufmerksam geworden. Die belgischen Behörden reagierten sogar auf die hohe Nachfrage nach Ozempic aufgrund seiner schlankmachenden Wirkung, indem sie dessen Verschreibung für Patienten ohne Diabetes verbot. Mit anderen Worten: Sie verbieten die Verabreichung an Personen, die abnehmen möchten. Daher hoffen die Behörden, eine ausreichende Medikamentenversorgung für Patienten mit schwerem Diabetes sicherzustellen.
„Dieses Medikament muss für Menschen geschützt werden, die es wirklich brauchen. Ohne dieses Medikament sind diese Patienten echten Gesundheitsrisiken ausgesetzt.“ sagte er am Montag [23.10.] an den belgischen öffentlich-rechtlichen Sender RTBF, Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke.
Diese Woche werde sich eine Arbeitsgruppe in seiner Abteilung treffen, um Gesetzesänderungen vorzuschlagen, die sicherstellen würden, dass das Medikament nur bestimmten Patientengruppen verabreicht werde, sagte Vandenbroucke in der Pressemitteilung.
Auch in Deutschland wurde gefälschtes Ozempica erwischt
Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte veröffentlichte letzte Woche einen Bericht über gefälschte Ozempic-Nachfüllstifte. [Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte [BFArM]. Auch die Europäische Arzneimittelagentur warnte später vor dem gefälschten Medikament [EMA].
„Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass das gefälschte Arzneimittel Patienten erreicht hat. „Allerdings lässt sich nicht leugnen, dass es auch in Deutschland gefälschte Arzneimittel in der Vertriebskette gibt.“ beschrieben im Nachricht Deutsches Medizinisches Institut.
Deutsche Behörden haben letzte Woche gefälschtes Ozempic in Lebensmittelketten entdeckt. Sie schließen jedoch nicht aus, dass andere gefälschte Waren nicht vertrieben werden. Laut BFArM seien bisher gefundene gefälschte Medikamente anhand der Umverpackung nur schwer zu erkennen.
[Foto: Německý lékový institut, BFArM]
Gefälschtes Ozempic lässt sich nur erkennen, wenn man direkt auf den Fertigpen schaut, mit dem das Medikament verabreicht wird. Der obere Stift im Bild rechts ist das Original. Darunter befinden sich gefälschte Waren, die unter demselben Handelsnamen verkauft werden.
„Daher bitten wir alle Apotheker, bis auf Weiteres die Echtheit aller Hauptverpackungen zu überprüfen, bevor sie Arzneimittel an Patienten verabreichen.“ Die deutsche Arzneimittelbehörde legte Berufung ein.
Er warnte außerdem davor, dass Apotheker Ozempic-Verpackungen abgeben sollten, die Warnungen in der Arzneimittelauthentizitätssoftware auslösen oder nicht dem üblichen Erscheinungsbild entsprechen, um die Gesundheitssicherheit der Patienten zu gewährleisten.
In der Tschechischen Republik fehlt es an Ozempic zur Behandlung von Diabetes und Fettleibigkeit
„Diese Medikamente müssen sofort unter Quarantäne gestellt werden. Auch die zuständige Kontrollbehörde ist unverzüglich zu benachrichtigen.“ warnte BFArM.
Der Vorfall dieses gefälschten Arzneimittels wird derzeit vom Deutschen Arzneimittelinstitut gemeinsam mit dem Zulassungsinhaber, dem dänischen Unternehmen Novo Nordisk, und der Polizei bearbeitet.
–VRN–
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