Kempten, 23. Oktober 2023
Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) hat den Deutschen Logistikpreis 2023, der gemeinsame Forschungsprojekte mit echtem Praxispotenzial auszeichnet, an Dachser und das Fraunhofer IML verliehen.
Die Jury zeichnete den digitalen Zwilling @ILO (Advanced Indoor Localization and Operations) aus. Diese in Zusammenarbeit im DACHSER Enterprise Lab entwickelte und an zwei Institutionen getestete Technologie erstellt und aktualisiert automatisch digitale Zwillinge aller Paletten in Transitterminals. Alle Informationen stehen den Mitarbeitern übersichtlich auf mobilen Geräten und Bildschirmen zur Verfügung.
Der digitale Zwilling @ILO ist das Ergebnis einer mehr als sechsjährigen gemeinsamen Forschung im DACHSER Enterprise Lab. Hier arbeiten Experten von Logistikdienstleistern gemeinsam mit Forschern des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) in kleinen, agilen Teams an der Entwicklung von Innovationen für das europäische Netzwerk und die Transitterminals des Konzerns.
„ Wir investieren in die gemeinsame Forschung mit dem Fraunhofer IML, um die Digitalisierung in der Logistik voranzutreiben und die Qualität unserer Dienstleistungen für unsere Kunden weiter zu verbessern. Dies sichert die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Dass aus dieser Zusammenarbeit praktische Innovationen hervorgegangen sind, die so überzeugend waren, dass sie die Jury des Deutschen Logistikpreises überzeugten, bestätigt unseren Ansatz und gibt uns einen zusätzlichen Motivationsschub. » Burkhard Eling, Vorstandsvorsitzender von Dachser.
Diese Praxis ist erwiesen: KI und Automatisierung boomen
Spezielle KI-basierte Algorithmen in der @ILO-Software interpretieren die Daten, die jede Sekunde von Hunderten von an der Decke des Terminals installierten Kameras gesammelt werden. Anhand dieser Daten identifizieren und lokalisieren sie automatisch und sofort alle Pakete. In Zukunft werden sie es auch messen. Auf diese Weise entsteht ein vollständiges und zeitnahes Bild des Terminals und seiner Prozesse – der digitale Zwilling. Dieser @ILO-Zwilling erhöht die Transparenz im Lager. Verschiedene Arbeitsschritte werden optimiert und nehmen weniger Zeit in Anspruch. Diese Anwendung ist nicht nur für Logistikunternehmen und Fahrer von Vorteil, sondern auch für Kunden, die dann genauere Informationen über ihre Sendungen erhalten können.
Integriert in reale Arbeitsabläufe hat sich diese technologische Innovation in Pilotverkehrsbetrieben in Unterschleißheim bei München und Öhringen bei Heilbronn bewährt. Bestimmte Prozessabläufe zwischen Wareneingang und Warenausgang werden dort zwischen 15 und 35 % schneller abgewickelt. Dies wird dadurch erreicht, dass Vorgänge wie das manuelle Scannen von Barcodes und die manuelle Inventur von Paketen auf täglicher Basis entfallen. Dadurch können Kurzstreckenfahrzeuge früh am Morgen mit der Auslieferung beginnen, sodass die Fahrer während der morgendlichen Hauptverkehrszeit dem Verkehr einen Schritt voraus sein können.
„ Der Einsatz von KI-Technologie und Automatisierung bei der Massenabfertigung ermöglicht es uns, hohe Qualität zu liefern und gleichzeitig komplexe Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Dies hilft uns auch, die Herausforderung des Platzmangels zu meistern. Neue Technologien wie der digitale Zwilling @ILO liefern die benötigten Daten in Echtzeit. Doch erst dann entsteht ein Mehrwert, wenn die Technologie die Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt – und das @ILO hat in Piloteinrichtungen eindrucksvoll bewiesen, dass sie genau das kann. » Alexander Tonn, COO Road Logistics bei Dachser.
Im Jahr 2024 will das Familienunternehmen mit der systematischen Implementierung der neuen Technologie in seinen Institutionen in Europa beginnen.
„ Der digitale Zwilling von @ILO ist ein wichtiger Schritt in unserer digitalen Transformation und stellt einen Fortschritt in der Konzernlogistik dar. » Burkhard Eling, Vorstandsvorsitzender von Dachser.
„ Wir wenden Forschung in ganz Europa an. Selbst im Vergleich zur langen IML-Geschichte von Fraunhofer ist dies eine bemerkenswerte Forschungsleistung. Dies unterstreicht den Wert der Verbindung zwischen wissenschaftlicher Forschung und praktischer Anwendung. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine solche interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie sie im DACHSER Enterprise Lab stattfindet, intensiv und nachhaltig gelebt wird. » Professor Michael ten Hompel, Geschäftsführender Leiter des Fraunhofer IML.
Der nächste innovative Schritt: KI-gestütztes Laden
Stefan Hohm, Chief Development Officer bei Dachser, ist sich des Zukunftspotenzials des @ILO bewusst :“ Die vollautomatische und kontinuierliche Dosierung aller Paletten stellt den nächsten Schritt in Richtung Logistik 4.0 dar, den wir im Rahmen unserer Forschungskooperation mit dem Fraunhofer IML gehen werden. Im Pilotbetrieb kann das System die Länge, Höhe und Breite von Paletten mit hoher Genauigkeit bestimmen und diese Informationen in Echtzeit bereitstellen, ohne dass eine Messstation erforderlich ist. Sobald das System praxistauglich ist, können die gewonnenen Volumendaten pro Palette in intelligente Algorithmen eingespeist werden, um beispielsweise die Beladungs- und Tourenplanung zu erleichtern und die Auslastung von Wechselaufbauten, Anhängern und Kurzzeittransportern weiter zu verbessern. Transportfahrzeuge transportieren. »
Dies trägt dazu bei, gefahrene Kilometer und CO2-Emissionen zu reduzieren. Dachser und Fraunhofer IML haben außerdem ein vereinfachtes @ILO-System entwickelt, mit dem Kunden ihre Liefergebiete skalieren können, um die Vertriebstransparenz zu erhöhen. „Allerdings gibt es in diesem Bereich noch viel Forschungsbedarf„, geeignet Herr Hohm.
Über DACHSER
Mit 32.850 Mitarbeitern verteilt auf 379 Standorte weltweit erzielte Dachser im Jahr 2022 einen konsolidierten Nettoumsatz von rund 8,1 Milliarden Euro. Im selben Jahr wickelte der Logistikdienstleister insgesamt 81,1 Millionen Sendungen mit einem Gewicht von 42,8 Millionen Tonnen ab. Nationale Organisationen vertreten Dachser in 41 Ländern.
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