Die polnische Regierung hat kürzlich ein Programm zur Revitalisierung und Modernisierung großer Plattenblöcke angekündigt. Solche Bauwerke sind auch außerhalb unserer westlichen Grenzen in großer Zahl zu finden. Ein kleiner Teil davon wurde Ende des letzten Jahrhunderts abgerissen, und die meisten der verbliebenen Großplattenblöcke in Deutschland wurden einer grundlegenden Modernisierung unterzogen.
Bitte beachten Sie, dass auch in Deutschland kostspielige Arbeiten im Zusammenhang mit dem Großplattenbau in Betracht gezogen werden. Allerdings erwägen westliche Nachbarländer den Bau weiterer Stockwerke auf Blöcken in Fertigteiltechnik. Die erste Umsetzung einer solch mutigen Idee ist erschienen.
Portalexperte RynekPierwotny.pl bietet weitere Informationen zu diesem Thema. Erwähnenswert ist übrigens auch das Wohnungsdefizit in unseren westlichen Nachbarländern.
In Deutschland erwiesen sich die Entwicklungspläne als zu ehrgeizig
Vor sechs Jahren verfasste das Portal RynekPierwotny.pl für die Leser von Bankier.pl einen Artikel mit dem Titel „In Deutschland fehlen 1,6 Millionen Wohnungen für Einwanderer“, in dem es um das Wohnungsdefizit im Ausland ging. Es sei daran erinnert, dass die Bundesregierung als Reaktion auf die Migrationskrise im Jahr 2015 davon ausgegangen ist, dass jedes Jahr 350.000 neue Wohnungen gebaut werden müssen.
Dieses Ziel wurde schnell erreicht, denn das Jahr 2016 endete mit der Umsetzung von 271.000 Gebäuden und Häusern (einschließlich derjenigen, die das Ergebnis von Umbau und Anpassung waren). In den darauffolgenden Jahren waren die Ergebnisse laut Destatis-Daten wie folgt:
- 2017 – 279.107 Gebäude und Häuser;
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2018 – 281.611;
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2019 – 286.714;
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2020 – 299.866;
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2021 – 286.893;
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2022 – 289.340.
Es ist das Problem, die Produktion von Gebäuden und Häusern auf das erforderliche Niveau zu steigern, was dazu führt, dass Lösungen wie große Blockaufbauten über unsere westlichen Grenzen hinaus in Betracht gezogen werden.
Eine Genossenschaft in Berlin experimentiert mit Großplatten
Die Idee, die Zahl der deutschen Wohnungen durch Aufbauten aus großen Plattenblöcken (deutsch: Plattenbau) zu erhöhen, keimt schon seit einiger Zeit an der Oder auf. Berühmt wurde der Ort im vergangenen Herbst, als die ehemalige Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey ein abgeschlossenes Investment der Howoge, einer der städtischen Wohnungsbaugenossenschaften, besichtigte.
Es handelt sich um einen großen Plattenblock im Standard WBS-70 aus dem Bezirk Berlin-Buch (Franz-Schmidt-Straße 11-17), bei dem nach 20-monatiger Bauzeit drei weitere Etagen mit 22 neuen Wohnungen entstanden sind. Im Aufbau kommt viel Holz zum Einsatz, unter anderem um das Gewicht des Zusatzbodens zu reduzieren. Ein Nebeneffekt moderner Lösungen sind recht hohe Baukosten, nämlich 4.000 Euro pro Quadratmeter. Ort.
Nach der Besichtigung der Investition erklärte der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, dass Aufbauten aus alten Häuserblöcken aufgrund des Platzmangels in der Stadt eine wünschenswerte Lösung seien. Jetzt ist in der deutschen Hauptstadt ein anderes politisches Team an der Macht, muss aber darum kämpfen, das gleiche Wohnungsproblem zu lösen.
Daher kann eine Popularisierung von Überbauungen in alten Blöcken nicht ausgeschlossen werden. Es ist erwähnenswert, dass sich die Howoge-Genossenschaft im Rahmen des Pilotprojekts nicht auf einen Überbau auf dem Block beschränkt. Ein ähnliches Projekt in einem anderen Berliner Bezirk (Hohenschönhausen, Seefelder Straße 34-46) endete mit der Erweiterung um 28 Wohnungen. Die Behörden von Howoge schätzen, dass dank des Überbaus die Zahl der von der Genossenschaft verwalteten Räumlichkeiten auf 2.000 erhöht werden kann.
Es stehen jedoch viele ernsthafte Hindernisse im Weg
Lokale Medien verwiesen im Rahmen des Berliner kooperativen Bauversuchs auf die Ergebnisse der Analyse der Technischen Universität Darmstadt. Das haben Wissenschaftler dieser Universität berechnet Bundesweit könnten zusätzlich 1,1 bis 1,5 Millionen Altbauwohnungen entstehen. Dies ist eine wichtige Information, wenn man bedenkt, dass das Wohnungsdefizit in unseren westlichen Nachbarn auf rund 1,0 Millionen Häuser und Wohnungen geschätzt wird. Allerdings müssen wir uns der Zwänge bewusst sein, die dazu führen, dass Neubauten auf alten Häuserblöcken keine universelle Lösung für das Wohnungsproblem in Deutschland sein werden. Das erste Hindernis sind die Bestimmungen der regionalen Raumplanung. Auf dieses Problem stieß die oben genannte Berliner Genossenschaft, als die Bezirksverwaltung mit der Begründung, die hohe Gebäudehöhe habe den Anbau eines Überbaus nicht genehmigt, abgelehnt habe.
Kritiker des Wohnungsbauausbaus in Deutschland weisen darauf hin, dass durch solche Investitionen ein Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen entstehen werde, die in Altbauten nicht vorhanden seien. Dieses Argument lässt sich auch auf polnische Verhältnisse übertragen. Darüber hinaus deuten deutsche Erfahrungen darauf hin, dass das Problem möglicherweise in der Zurückhaltung der Bewohner tiefer gelegener Gebiete liegt, die unter anderem durch Lärm beim Bau zusätzlicher Stockwerke gestört werden. Das Beispiel eines Mehrfamilienhauses im Bezirk Berlin-Buch zeigt, dass auch Investitionen in ältere Gebäudeteile (z. B. Kellersanierung, neuer Spielplatz und überdachte Abstellplätze für Fahrräder) nicht alle Mieter überzeugen können.
Andrzej Prajsnar
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