Deutschland importierte nach der Atomabschaltung den meisten Strom in der Geschichte

Deutschland hat sich im ersten Halbjahr 2024 vom drittgrößten Stromexporteur Europas zum Stromimporteur entwickelt. Nach der Schließung des Kernkraftwerks scheint sich im Vergleich zu den Vorjahren nichts geändert zu haben. Aber das Gegenteil ist der Fall. Deutschland importiert Strom wie nie zuvor. Laut Juli Deutscher Netzregulierer Bundesnetzagentur beträgt 5783,4 Gigawattstunden, was einen historischen Rekord darstellt. er sagte darüber in der Bild-Zeitung.

„Jedes Jahr gibt es Zeiten, in denen wir Strom aus anderen Ländern kaufen“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag in einer Bürgerdebatte in Erfurt auf die Frage, warum Deutschland die Atomkraft durch Importstrom ersetzt. Und das hat seinen Preis: 469 Millionen Euro betrug der Exportsaldo, den Deutschland im Juli für den Handel mit ausländischen Nachbarn in der EU schuldete.

Der Exportpreis beträgt nur 38,60 Euro pro Megawattstunde (MWh), während der Importpreis 97,20 Euro beträgt. Da deutsche Unternehmen rund 59 Euro mehr pro Megawattstunde für Strom zahlen müssen als ihre deutschen Nachbarn, ergibt sich eine Differenz von 340 Millionen Euro, die Deutschland seinen Nachbarn für Stromimporte zahlt, sagte Bild.

Seit der Schließung des Kernkraftwerks ist Deutschland zum Nettoimporteur von Strom geworden, und die Menge der Importe ist weiter gestiegen. Denn importierter Strom ist zwar teurer als exportierter Strom, aber immer noch günstiger als Kohle oder Gas. Scholz weist darauf hin, dass das Land definitiv nicht auf importierten Strom angewiesen sei: „Die Gesamtbetrachtung der Situation ist sehr unterschiedlich.“ Als Ersatz existiert seiner Meinung nach immer noch Braunkohle. Doch Deutschland setzt lieber auf „Windkraft aus Dänemark und Atomkraft aus Frankreich“, weil das günstiger ist.

Deutschland sei aufgrund der Energieknappheit nun auf die Hilfe anderer europäischer Länder angewiesen, weil niemand Kohle als künftigen Energieträger wolle und erneuerbare Energien noch nicht in ausreichenden Mengen verfügbar seien, sagte Bild. Die französische Energieministerin Agnès Pannier-Runacher warf der deutschen Regierung sogar Heuchelei vor: „Es ist ein Widerspruch, französischen Atomstrom in großem Umfang zu importieren und gleichzeitig die europäische Gesetzgebung abzulehnen, die den Wert der Atomkraft als kohlenstoffarme Quelle anerkennt“, sagte Pannier- Runacher Tageszeitung „Handelsblatt“.

Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender des deutschen Energieversorgers E.ON, sagte der Financial Times, dass „Deutschland aufhören muss, der gesamten Europäischen Union seine Ansichten zur Atomkraft aufzuzwingen“. Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte, Strom im Ausland sei auch billiger, weil Deutschland aus politischen Gründen auf die rund um die Uhr verfügbare Energiequelle verzichte.

Reinhilde Otto

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