Europol, die EU-Organisation zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, jagt Dutzende der meistgesuchten Kriminellen Europas, von denen viele bewaffnet und gefährlich sind. Unter den Mördern, Räubern, Schmugglern und Drogendealern befanden sich auch einige Bürger der Tschechischen Republik. Einer von ihnen gilt als gefährlich.
Der tschechische Staatsbürger Norbert Kijonka wurde in der Tschechischen Republik wegen des Handels mit Drogen und psychotropen Substanzen zu einer Gefängnisstrafe von 6,5 Jahren verurteilt. Gleichzeitig ist er seit 2016 auf der Flucht. Der Europol-Datenbank zufolge ist der 50-Jährige bewaffnet und aufgrund einer militärischen Ausbildung äußerst gefährlich.
Kijonka wird außerdem verdächtigt, seine organisierten kriminellen Aktivitäten fortzusetzen. Es muss hauptsächlich in der Tschechischen Republik, aber auch in Deutschland oder Polen bewegt werden. Für den Grenzübertritt benutzte er offenbar gefälschte Dokumente.
„Er suchte nach einer Frau, die drogenabhängig ist, schnelle Autos und leistungsstarke Motorräder mag“, heißt es in der Europol-Datenbank.
Kijonka ist zwischen 175 und 180 Zentimeter groß und hat blaue Augen. Auf den verfügbaren Fotos ist er glattrasiert und hat kurze, spärliche, offene Haare.
Auch die Tschechische Republik ist auf der Suche nach einem weiteren Staatsbürger, nämlich Ondřej Kár. Wie Kijonka wird er wegen seiner Beteiligung am Drogenhandel gesucht. Im Gegensatz zu Kijonka galt er jedoch nicht als gefährlich, obwohl er für seine kriminellen Aktivitäten sogar 13 Jahre Gefängnis erhielt.
Nach Angaben von Europol war er zumindest zwischen 2015 und 2016 als Teil einer organisierten kriminellen Gruppe in der Tschechischen Republik und der Schweiz tätig, möglicherweise aber auch in anderen Ländern. „Er ist insbesondere für den Kauf und Direktverkauf von Drogen verantwortlich und koordiniert Drogenkuriere sowie die gesamte Kommunikation im Zusammenhang mit anderen Personen und Gruppen, die an Drogenkriminalität beteiligt sind“, so Europol.
Kár ist 44 Jahre alt, 180 bis 185 Zentimeter groß und hat grüne Augen. Auf dem bereitgestellten Foto hat er einen kurzen Bart und dunkelbraune Haare.
Mehr Kriminelle
Im Vergleich zu einigen anderen Flüchtlingen waren die beiden Tschechen relativ „Elritzen“. So sucht das italienische Innenministerium seit 1998 nach Giovanni Motisi, bekannt unter dem Spitznamen „il pacchione“ (Der dicke Mann). Der Italiener war einer der führenden Anführer der italienischen Mafia Cosa Nostra. Er war hinter der Ermordung mehrerer italienischer Polizisten verantwortlich und ermordete 1985 zusammen mit einem Kommando von neun Auftragsmördern den Leiter der Ermittlungseinheit der nationalen Polizei. Bei diesem Attentat soll er über zweihundert Schüsse aus einer AK-47 abgefeuert haben. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.
Europol sucht nach einer Reihe weiterer europäischer Krimineller. Die Mehrheit sind Männer, zwei Ausnahmen sind jedoch erwähnenswert. Europas meistgesuchte Frau ist Tania Gomez, eine schwedische Staatsbürgerin, die offenbar hispanischer Abstammung ist. Eine 30-jährige Frau schleppt Kilogramm Drogen und Millionen Euro Bargeld von Händlern in ganz Europa. Seit März 2021 ist er auf der Flucht.
Die Schwedin hat braune Augen, sie ist 160 cm groß, spricht Spanisch und Schwedisch. Er ist dreißig Jahre alt. Gleichzeitig fahnden Ermittler nach einer mutmaßlichen schwedischen Komplizin: Dominik Alexander (26) steht ebenfalls im Verdacht, in den Drogenhandel verwickelt zu sein. Seit November 2021 ist er auf der Flucht und untergetaucht. Auch die Organisation Europol Zustände zu den meistgesuchten Menschen. Mehr über Gomez haben wir hier geschrieben.
Die zweite gesuchte Frau ist Eva Zámečníková aus der Slowakei. Die Polizei beschuldigte sie, die Ermordung ihres Mannes angeordnet zu haben. Eine 41-jährige Frau wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Im Jahr 2020 ist er auf der Flucht.
Darüber hinaus finden sich auf der Liste der meistgesuchten Kriminellen auch mehrere Rumänen, Polen und Ungarn sowie von den Behörden in Deutschland gesuchte Russen.
„Allgemeiner Bier-Ninja. Internet-Wissenschaftler. Hipster-freundlicher Web-Junkie. Stolzer Leser.