Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) blickt trotz Widerständen optimistisch auf ein Koalitionsgipfeltreffen mit Grünen und FDP am Sonntag. „Ich glaube fest an die kontinuierliche Modernisierung des Landes. Die Koalition hat Großes vor“, sagte Scholz am Samstag in Potsdam. Er sei „zuversichtlich, dass wir mit den Aufgaben, die wir uns gestellt haben, jetzt einen kleinen Sprung nach vorne machen“.
Scholz wird sich am Sonntag im Kanzleramt mit Fraktionsvorsitzenden der Ampelkoalition treffen, um Lösungen für verschiedene Probleme zu suchen. Dazu gehören Pläne zum Ausbau der Transportwege und zum Ausstieg aus der Öl- und Gasheizung. Scholz sagte zu letzterem: „Ich denke jedenfalls, dass meine redselige Regierung das kann und einen Konsens gefunden hat.“
Der umstrittene Gesetzentwurf von Wirtschaftsministerium Robert Habeck (Grüne) sieht strengere Regeln für den Einbau neuer Heizungen ab 2024 vor. Nach einer Einigung der Koalition im Frühjahr 2022 soll ab 2024 jede neu installierte Heizungsanlage fällig werden müssen 65 % der erneuerbaren Energie verwenden – dies könnte zu einem faktischen Verbot neuer Öl- und Gasheizungen führen.
Klimaneutrale Erwärmung „ist nicht so trivial“, sagte Scholz. „Deshalb denke ich, dass es Teil von allem ist, was wir tun, damit wir niemanden überfordern.“ Wenn ihn jemand fragte, ob er gleich eine Gasheizung kaufen solle, antwortete er: „Tu es nicht. (…) Aber als Gesetzgeber muss ich allen gerecht werden.“
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai betonte, die Bürger dürften nicht länger belastet werden, weder durch Steuererhöhungen noch vorschnelle Verbote von Öl- und Gasheizungen. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Klimaschutzpolitik muss technikoffen sein und Menschen und Unternehmen mitnehmen, damit wir Klimaneutralität ohne zunehmende gesellschaftliche Polarisierung erreichen.“
Grünen-Chef Omid Nouripour ist wie Scholz optimistisch, einen Koalitionsausschuss zu erörtern, dem Parteiführer und Fraktionen der drei Ampelparteien sowie die Kanzlerin und mehrere Minister angehören – insgesamt etwa 20 Politiker. Am Rande des Landesparteitags der Schleswig-Holsteinischen Grünen in Neumünster machte Nouripour deutlich, dass er auf eine Lösung der strittigen Frage warte. „Wir werden auch dieses Mal liefern“, sagte er gegenüber Reportern. „Nur starke Töne und Zwischentöne ausschalten, bis eine Lösung gefunden ist.“
Die Koalition werde am Sonntag arbeiten, sagte Nouripour. „Ich bin guter Laune, denn wir werden auch morgen Ergebnisse vorlegen. Als Beispiel nannte er das Beispiel der beschleunigten Planung. Deutschland war bei der Umsetzung des Projekts zu langsam. Das lähmt die Modernisierung, etwa bei der Digitalisierung, dem Klimaschutz und dem Ausbau erneuerbarer Energien.
Nochmal: Kritik an Wahlrechtsreform – ein Kompromissvorschlag der SPD
„Gamer. Organizer. Hingebungsvoller Bier-Ninja. Zertifizierter Social-Media-Experte. Introvertiert. Entdecker.“