Der moderne deutsche Schützenpanzer Puma, der eine der tragenden Säulen des Heeres sein sollte, steht vor ernsthaften Problemen. Deshalb hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Montag weitere Käufe dieser Triebwerke ausgesetzt, bis das Problem gelöst ist. Zerrüttung bedroht nicht nur die Handlungsfähigkeit der Bundeswehr, sondern auch Deutschlands Engagement im Nordatlantischen Bündnis, da Berlin im nächsten Jahr das Kommando über die schnelle Eingreiftruppe des Bündnisses übernimmt.
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Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn bestätigte, dass an der Wiederherstellung des Einsatzes gepanzerter Fahrzeuge gearbeitet werde und Deutschland ab Anfang nächsten Jahres seinen Verpflichtungen gegenüber der Nordatlantischen Allianz nachkommen könne.
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„Der jüngste Ausfall der Puma-Rüstung ist ein deutlicher Rückschlag“, sagte Lambrecht am Montag. Er betonte, dass das Militär es nicht verwenden kann, bis sich das Fahrzeug als stabil erwiesen hat. „Unsere Soldaten müssen sich auf Waffensysteme verlassen, um im Kampf stark und stabil zu bleiben“, sagte er.
Auch die Nordatlantische Allianz könne laut Lambrechtová auf die Bundeswehr zählen. Um dem Bedarf der alliierten Streitkräfte nach einer sehr schnellen Reaktion gerecht zu werden, sollten die Deutschen Marder-Motoren anstelle der ursprünglich vorgesehenen Pumpen einsetzen. Er ist seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts im Arsenal der Bundeswehr enthalten, und die Armee wählte den oben genannten Puma als Nachfolger.
„Wir hatten uns bei den Vorbereitungen auf den Schützenpanzer Marder verlassen, was sich als sinnvoll herausstellte“, fügte der Minister hinzu.
„Großer Tag für Deutschland“
Vor einer Woche sprach Lambrecht von einem großen Tag für Deutschland, als der Haushaltsausschuss des Bundestags den Kauf amerikanischer F-35-Kampfflugzeuge und andere milliardenschwere Modernisierungsprojekte für die Bundeswehr genehmigte, darunter die Bewaffnung von Puma-Fahrzeugen. .
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Das Problem mit gepanzerten Fahrzeugen wurde durch eine kürzlich durchgeführte Übung aufgedeckt, bei der alle 18 beteiligten Fahrzeuge außer Dienst gestellt wurden. General Ruprecht von Butler schrieb später einen Bericht an Heeresinspekteur Alfonso Mais, in dem er laut dem Magazin Der Spiegel die Einsatzbereitschaft des Fahrzeugs als Lotteriewette bezeichnete.
„Leider muss ich mich sehr hart ausdrücken. Mit der üblichen Zuverlässigkeit deutscher Landfahrzeuge ist das nicht zu vergleichen“, zitierte der General das Magazin.
Die drängendsten Mängel betrafen dem Magazin zufolge die Elektronik, einer der gepanzerten Mannschaftstransporter war auch im Fahrerhaus Brandkabeln ausgesetzt, außerdem gab es Probleme mit der Funktion des Geschützturms. Laut dem Schreiben des Generals war die Angelegenheit bekannt, aber er nannte die Häufigkeit überraschend.
Der flächendeckende Ausfall sei nicht zu erwarten, da die Maschinen nur im norddeutschen Flachland eingesetzt würden, wo sie keiner übermäßigen Belastung ausgesetzt seien.
Interessen der Politiker
Die Nachrichten über die technischen Mängel des gepanzerten Fahrzeugs erregten nicht nur die Aufmerksamkeit der Medien, sondern auch der Parlamentarier.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Parlaments, Marie-Agnes Stracková-Zimmermannová, kritisierte, dass der Bundestag überhaupt nicht informiert worden sei und sie selbst alles nur aus der Presse wisse. Seiner Meinung nach sind Probleme, die bestehen oder auftreten können, keine Seltenheit. „Aber ich hoffe, dass wir als Ausschuss bald eine Erklärung bekommen“, sagte er.
Der Generalsekretär der oppositionellen Christlich Demokratischen Union (CDU), Mario Czaja, sagte am Montag im RTL-Fernsehen, die Panzerwagen-Thematik Puma sei nicht nur beunruhigend, es sei peinlich, dass Bundeskanzler Olaf Scholz eingreifen musste.
Der Schützenpanzer Puma soll die „Speerspitze“ der Schnellen Eingreiftruppe der Nato werden. Doch er hat schwere Mängel, siehe Panzer sind aktuell gar nicht einsatzfähig. Und der Verteidigungsausschuss wurde offenbar nicht mal informiert – @MAStrackZi am besorgniserregendsten: pic.twitter.com/5odvxtOCxO
— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) 18. Dezember 2022
„Wir hoffen, dass dies diese Woche deutlich wird“, fügte Czaja hinzu, dessen CDU zusammen mit ihrer Schwester CSU Bayern die größte Oppositionskraft im Bundestag ist.
Am Montag nannte Lambrecht die Kritik am Parlament gerechtfertigt und sagte, er werde den Vorfall bis Ende kommender Woche analysieren.
„Das Projekt Puma befindet sich in einer kritischen Phase, das habe ich allen Beteiligten deutlich gemacht“, sagte er bei der Krisensitzung am Montag im Verteidigungsministerium. Lambrechtová lud Vertreter der Armee und der Rüstungsindustrie ein.
Die ersten Puma-Schützenpanzer aus Serienproduktion wurden 2015 erstmals von der Bundeswehr übernommen. Sie werden künftig die in die Jahre gekommenen Marder-Fahrzeuge, auf die sich die deutsche Panzergrenadier seit den 1970er-Jahren verlassen, vollständig ersetzen.
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