Gepostet am 9. September 2022, 10:10 Uhr
Der Kampf verspricht hart zu werden. Die wilde Atmosphäre im Zoo Hannover, den die IG Metall am vergangenen Donnerstag auswählte, um ihre Truppen vor den am Montag beginnenden Tarifverhandlungen in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu mobilisieren, verstärkt diese Gefühle.
Gewerkschaftsvorsitzender Jörg Hofmann bekräftigte seine Forderung: 8 % Aufstockung in zwölf Monaten für 3,8 Millionen Elektrometallurgie-Beschäftigte. „Nach vier Jahren ohne dauerhafte Gehaltserhöhung reicht es“, warnt Jörg Hofmann.
Wie Tiger in ihren Käfigen kommen und gehen, durch ein Alkovenfenster vom hinteren Teil des Raumes getrennt, rüsteten sich die 250 Landesvertreter der IG Metall in Hannover zum Kampf. Während die Inflation anhält, „werden wir nicht zögern zu streiken, die Auftragsbücher sind voll, es gibt keinen Grund, den Prozess nicht zu gewinnen“, warnte Jens Schäfer, Betriebsratsvorsitzender von ZF Wabco in Hannover.
Warnung des Arbeitgebers
„Auftragseingänge können nicht als Maßstab für die Lohnpolitik herangezogen werden“, reagierte Volker Schmidt, Geschäftsführer von Gesamtmetall in Niedersachsen. In Berlin schätzt der Präsident des Arbeitgeberverbandes Elektrometallurgie, Stefan Wolf, dass drei von vier Unternehmen dieser Branche unterdurchschnittlich abschneiden. „Und es gibt Menschen, die um ihr Überleben kämpfen“, betonte er.
Wir haben noch nie erlebt, dass ein Unternehmen wegen steigender Löhne bankrott ging
Sophie Guillouet Mitglied der IG Metall
Sophie Guillouet, Mitglied des Betriebsrats von Protego, einem Unternehmen mit 2.800 Mitarbeitern, das auf Brandschutzvorrichtungen und Sicherheitsventile für die Chemie- und Ölindustrie spezialisiert ist, antwortete, dass sie „noch nie erlebt hat, dass ein Unternehmen wegen einer Gehaltserhöhung in Konkurs gegangen ist. Es ist eine Erinnerung dass es Instrumente gibt, um Situationen zu differenzieren und der Gesellschaft zu helfen.“ zerbrechlich, ohne auf eine generelle Neubewertung verzichten zu müssen.
Arbeitgeber sollten auch versuchen, bis 2021 bereits eingesetzte Lösungen zu unterstützen. Gesamtmetall weist darauf hin, dass die Kaufkraft der Mitarbeiter in den Filialen dank verschiedener Boni seit 2018 um 9 % gestiegen ist. Doch die Erwartungen der Letzteren, sehr besorgt um ihre Kaufkraft, sind für die neue Prämie zu hoch genug. In Nordwest- und Ostdeutschland hat der 6,5-prozentige Zuwachs der IG Metall in diesem Sommer bei Stahl auch eine psychologische Schwelle geschaffen, an der eine im Niedergang begriffene Organisation Gefahr läuft, das Vertrauen ihrer Mitglieder zu verlieren.
Beteiligte Länder
Allerdings müssen sie einen Beitrag in Höhe von 1 % ihres Bruttogehalts zahlen, das sind bei ZF Wabco oder Protego durchschnittlich 40 Euro im Monat. Damit ihre Mitglieder nicht in Versuchung geraten, will die IG Metall auch den Staat am Schutz der Kaufkraft der Haushalte beteiligen. „Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine lassen sich nicht ausschließlich durch Tarifverhandlungen lösen“, betonte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Beim nächsten Sozialpartnertreffen mit Olaf Scholz am 15. September will der IG-Metall-Chef im Rahmen gemeinsamer Maßnahmen zur Begrenzung der Gefahr einer Inflationsspirale konkrete Zusagen vom Staat bekommen. Jörg Hoffmann fordert, die Berliner Steuerbefreiung von Zulagen bis 3.000 Euro auf Lohnmaßnahmen auszudehnen.
Laut Jörg Hofmann bedeutet eine Gehaltserhöhung von 8 % nur eine Steigerung von 6 % nach Steuern. Steuerfrei würde es einen Gewinn von 11 % bedeuten. „Banken im Jahr 2008 und spätere Unternehmen während der Pandemie profitierten vom Schutzschild. Es ist an der Zeit, den Arbeitern und ihren Familien einen zu geben“, schloss Thorsten Gröber.
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