Es ist ein Paradoxon: Je mehr die Sonne scheint, desto mehr Photovoltaikanlagen des deutschen Unternehmers Jens Husemann haben alle Chancen, vom Netz genommen zu werden, eine Verschwendung von Strom, aber sehr wertvoll in Zeiten der Energiekrise.
„Es gibt jeden Tag Kürzungen“, klagte der kleine Solarstromproduzent AFP, dessen Paneele das Dach eines Verkehrsunternehmens im nordbayerischen Aurach bedecken.
In den rund 200 Tagen seit Jahresbeginn waren die Anlagen mehr als die Hälfte der Zeit ausgefallen.
Der während dieser Trennung erzeugte Strom landet de facto im Müll, da das Netz nicht die Kapazität hat, ihn zu transportieren.
Der Auftragnehmer kann Strom für etwa fünfzig Haushalte liefern. Andererseits wird es bis Ende des Jahres nicht die Hälfte seiner Produktionskapazität liefern.
„Das ist ein Betrug gegen die Bevölkerung“, schimpfte er.
Noch größer ist seine Frustration darüber, dass gleichzeitig die Strompreise nach dem Krieg in der Ukraine in die Höhe geschossen sind und die Regierung immer wieder erklärt hat, sie wolle saubere Energie in Deutschland forcieren, um Russlands Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und seine Klimaziele zu erreichen.
Er ist nicht das einzige Opfer: In den letzten Jahren haben sich auf seinem Territorium „Trennungsoperationen“ von diesem Netz vervielfacht, die hauptsächlich auf große Photovoltaikanlagen abzielen.
Der ortsansässige Betreiber N-Ergie, der die Produktion von Jens Husemann kaufte, war sich des Problems durchaus bewusst, musste aber angesichts der zunehmenden Überlastung oder der Netzwartung eingreifen.
„Wir erleben derzeit – zum Glück – einen maximalen Zuwachs an Photovoltaikparks, wie wir ihn in der Vergangenheit noch nie gesehen haben“, betont Rainer Kleedörfer, Leiter der Abteilung Betreiberentwicklung.
Doch während für den Parkbau ein bis zwei Jahre benötigt werden, dauere der Ausbau der „parallel durchzuführenden Netzinfrastruktur zwischen fünf und zehn Jahren“, betont er, vor allem wegen der langwierigen Verwaltung. Zulassungsverfahren.
Folgen: Die Zahl der Verbindungsabbrüche hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, insbesondere um den „Peak Noon“, wenn die Sonne am intensivsten scheint.
Dieses Phänomen der explodierenden Produktion, während das Stromnetz mit diesem Phänomen nicht Schritt halten könne, habe eher Auswirkungen auf die Windenergie und auf nationaler Ebene, sagte Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarenergie.
Bei der Solarenergie sei das Problem seiner Meinung nach noch relativ begrenzt und regional, wobei Bayern und einige große Photovoltaikparks in Ostdeutschland am stärksten betroffen seien.
Vorwärts, Hr. König befürchtet die Zuspitzung von Problemen auf dem Land, insbesondere „wenn politische Entscheidungen mit dem Ziel, Netzwerke bedarfsgerecht aufzubauen, zu lange dauern“.
Die 6,1 Terawattstunden (TWh) Strom, die 2020 in Deutschland durch erneuerbare Energien erzeugt wurden, sind nach den letzten verfügbaren amtlichen Daten aufgrund schwacher Netze nicht nutzbar.
Nimmt man den durchschnittlichen Verbrauch von 2.500 Kilowattstunden für einen Zwei-Personen-Haushalt, so geht die Strommenge für diese rund 2,4 Millionen Haushalte verloren.
Die Bundesnetzagentur will beruhigen.
„Die Vorstellung, dass der Netzausbau nicht bedarfsgerecht erfolgt, wird generell nicht geteilt“, sagte ein Sprecher der Agentur.
Allerdings räumte er ein, dass die Verzögerungen zum Teil auf langwierige Genehmigungsverfahren oder die Überarbeitung spezialisierter Unternehmen zurückzuführen seien.
Genervt davon, dass regelmäßig Kürzungen bei seinen Einrichtungen anfallen, wird Jens Husemann finanziell nicht allzu viel verlieren.
Bis zu mehr als 35.000 Euro musste ihm der Betreiber allerdings erstatten, für Strom, der niemals in die Steckdose fließen könnte.
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