England feiert den Gewinn einer großen Fußballtrophäe. Während im Männerfußball seit 1966 auf den Sieg bei einem großen Turnier gewartet wird, ist es im Frauenfußball am Wochenende dank Albions 2:1-Sieg gegen Deutschland im EM-Finale gelungen.
Der Gesang „It’s home“, der die Welt daran erinnert, dass der Fußball seinen Ursprung in England hat, war in den letzten Jahren ein Hit bei internationalen Turnieren. Gleichzeitig äußerte er den Wunsch der Fans auf den Inseln nach großen Trophäen, um „zurück nach Hause“ zu kommen.
Das Fußballpublikum setzt vor allem auf das Heimstadion der Euro 1996 bzw. der letzten, deren Endspiel in Wembley stattfand. Letztes Jahr wurde dieser Traum durch ein Elfmeterschießen im Finale zerstört, woraufhin Italien mit den Veteranen Bonucci und Chiellini jubelte.
1966 holte die Herrenmannschaft zuletzt Gold bei einer Weltmeisterschaft. Seitdem wartet man sogar darauf, im Finale antreten zu dürfen. Zuletzt kam er vor vier Jahren in Russland auf ihn zu, als er im Halbfinale ausschied.
Doch nun ist es den Briten endlich gelungen.
Die Damenmannschaft sichert sich den begehrten Pokal. Deutschland besiegte Deutschland bei der Women’s Euro dank Chloe Kellys Tor nach einer Ecke mit 2:1 in der Verlängerung. Ein volles Wembley konnte feiern, und dann das ganze Land, inklusive Trafalgar Square.
Das große öffentliche Interesse war noch vor wenigen Jahren undenkbar. Der Frauenfußball steht an der Seitenlinie. „Als wir im Finale der Euro 2009 gegen Deutschland verloren haben, wartete bei unserer Rückkehr zum Flughafen Heathrow kein einziger Journalist auf uns. Der Unterschied zwischen damals und heute ist unglaublich“, erinnert sich die damalige Mannschaftskapitänin Faye White .
In dreizehn Jahren hat sich die Situation radikal verändert. Der gesamte Frauenfußball wurde professionell und auch das Interesse daran nahm stark zu.
Der Unterschied liegt laut White vor allem in den Geldern, die für den Frauenfußball eingesetzt werden. „Es stellt sich heraus, dass sich die jahrelange harte Arbeit sowie die notwendigen Investitionen endlich ausgezahlt haben“, sagte er.
Wieder erinnert es an die nicht allzu ferne Vergangenheit. „Als ich 1996 im Alter von siebzehn Jahren zu Arsenal kam, musste ich eine wöchentliche Gebühr zahlen, um zu spielen. Ungefähr fünf Pfund die Woche, was damals nicht billig war. Für die Herrenmannschaft muss man weit zurückgehen. , so etwas zu finden“, dachte er.
In den letzten Jahren hat sich der Zustand der Fußballerinnen jedoch deutlich verbessert. Während Englands Spielerinnen vor zehn Jahren einen Physiotherapeuten und einen Arzt hatten, hat sich heute zumindest bei der Nationalmannschaft das Umsetzungsteam stark entwickelt und ist mit der Männermannschaft vergleichbar.
Auch die finanzielle Seite verbessert sich. Vor nicht allzu langer Zeit mussten selbst die größten Stars des Landes in anderen Jobs Geld verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. 2009 bot der Fußballverband den Frauenvertretern jedoch Vollverträge an, dank derer sie ihre Jobs aufgeben und sich mehr dem Fußball widmen konnten.
Zuschauer können am Sonntag die Rentabilität des Frauenfußballs in England verfolgen.
England – Deutschland, Frauen-EM-Finale | Foto: Reuters
Zunächst die Feier des entscheidenden Torschützen in der Verlängerung, Kelly. Ein Foto, auf dem er einen Sport-BH trägt und sein zerrissenes Hemd über dem Kopf wedelt, ist viral geworden.
Und schließlich auch bei der Pressekonferenz nach dem Spiel, die von der feiernden Mannschaft mit einem Lied auf den Lippen unterbrochen wurde. „It’s home“, tönte es durch das Pressezentrum, als die Spieler um den Tisch tanzten und sich über den Sieg freuten, auf den das ganze Land gewartet hatte.
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